Dienstag, 27. März 2012

xxxSO SCHNELL RUMxxx

Yo,

der Frühling steht mit 1 1/2 Beinen in der Tür und so zieht es auch meine Wenigkeit ins Freie. Man muss ja auch mal etwas Farbe tanken, um den noblen Blässe Einhalt zu gebieten. Leider machen einem die arbeitstechnischen Verpflichtungen einen Strich durch Rechnung. Irgendwie muss man ja seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Zu allem Überfluss sitze ich total verrotzt auf der Maloche, was die Angelegenheit auch nicht unbedingt besser macht. Glücklicherweise bietet sich mit dem Auswärtsspiel der Eintracht bei "Eisern" Union in der Bundeshauptstadt eine Topchance zur Ablenkung.
Remember Pokalsieg '88 im Schlafanzugtrikot
Zu diesem Zweck folge ich dann auch der Einladung des Herrn Brenner, das Spiel im Depot in good old Sachsenhausen auf einer Großleinwand mitzuverfolgen. Ebenfalls mit von der Partie sind desweiteren noch der Gahse sowie der werte Jens Messer. Letzterer wird noch durch einige hanebüchene Gerüchte für Erheiterung sorgen.
Naja, die Location in der Nähe des Südbahnhofs war in grauer Vorzeit (wie der Name es schon vermuten lässt) ein Depot, genauer gesagt für die Frankfurter Strassenbahnen. Seit 2009 fungiert das Gebäude als "Wirtshaus" mit mordernem Ambiente (Eigenwerbung). Soweit ganz nett anzusehen (vor allem die zahllosen Bierfässer an der Wand. Leider lässt der Laden es an Gemütlichkeit vermissen, was wohl hauptsächlich an der hallenähnlichen Größe liegt. Logisch, schließlich mussten hier die Straßenbahnen untergebracht werden (wir erinnern uns). Allerdings macht die Großleinwand (die übrigens die Bezeichnung als solche durchaus verdient) die etwas mangelnde Gemütlichkeit wett. Ein gestochen scharfes Bild wird an die Wand des Depot geworfen und der Sound ist auch angenehm (nicht zu laut/leise).

Als die Mannschaften auf's Grün marschieren, zoomt eine der Kameras auf die Berliner Kurve (kann man das überhaupt so sagen in einem eckigen Stadion?) und filmt dabei ein Transparent mit der schmeichelhaften Aufschrift "Fick dich DFB". Gegröhle im Depot. Sachte, so aufregend isses jetzt auch wieder nicht. Daraufhin pfeift der (hoffentlich) Unparteiische den Reigen an und keine 10 Minuten später zappelt das runde Kunstleder auch schon im Netz der Berliner. Vorrausgegeangen war ein Pass Hoffers in den Straufraum auf Köhler, der den Ball im liegen zu Idrissou kickt, der dann nur noch stumpf einzulochen braucht. Sauber. So kann's weitergehen. Zunächst bleibt die Eintracht auch weiterhin am Drücker aber nach und nach legen die Gastgeber den Respekt ab und versuchen Druck auf den Kasten des ewigen Oka aufzubauen ohne freilich Torgefahr auszustrahlen. Im Gegenzug macht Alex Meier fast das zweite Tor für die SGE aber der Pfosten bewahrt die Union vor dem höheren Rückstand. Schade, den irgendwie habe ich schon das mulmige Gefühl bekommen, dass die Berliner eventuell den Ausgleich machen könnten.
Neben dem Spiel auf dem Platz gibt es einiges auf den Rängen zu beobachten. Wie schon im Vorfeld angekündigt, sind verbotenerweise mehrere hundert Eintrachtler im Stadion und Mitte der ersten Halbzeit entert der reiselustige Mob einen Block ("Die Mauer muss weg"), um vereint die Eintracht anzufeuern. Recht so...



Anfangs der zweiten Halbzeit machen die Berliner dort weiter, wo sie zuvor aufgehört haben: Mit Druck auf das Eintrachtgehäuse aber auch hier ist wahre Torgefährlichkeit Mangelware. Da kommt das zweite Tor für die Eintracht gerade Recht. Schwegler flankt mit viel Gefühl das Spielgerät in den Berliner Strafraum und Hoffer kommt mit Schmackes angeflogen und köpft im Flug das 0:2. Wahnsinnsding, Kollektivjubel und ein Kommentar vom Gahse: "Also wenn ich versuchen würde, den Ball so im Flug reinzumachen, dann geht das Teil 20 Meter über das Tor". Klasse. Und so bricht das Spiel der Hausherren nach und nach wie ein scheppes Kartenhaus in sich zusammen und die SGE nutzt das in Gestalt von Meiers zwei Toren eiskalt aus. Nice kann ich da nur sagen.
Nach dem Apfiff begebe ich mich mit Jens am Südbahnhof in die U-Bahn und wir führen Small-Talk über unsere alte Heimat Usingen bis mich die Bahn am Grüneburgweg wieder in die laue Frühlingsluft entlässt...

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