Dienstag, 19. Mai 2015

xxxZURÜCK IN BERLINxxx

Yo,

das letzte Auswärtsspiel der Sportgemeinde Eintracht in dieser Spielzeit wurde bei Hertha BSC Berlin absolviert und es gab genau das Spiel, welches man sich im Vorfeld ausmalte: Graupenkick bis zum abwinken. Aber fangen wir doch einfach von vorne an:

Pünktlichst um halb fünf (!) klingelt das Wischtelefon und fordert mich respektlos auf, meinen Alabasterkörper aus der wohligen Schlafstätte zu bemühen. Widerwillig komme ich der Aufforderung nach, schliesslich fährt in einer guten Stunde der Bus in Richtung Bundeshauptstadt. Die Körperhygiene wird von meiner Wenigkeit robotergleich absolviert, ebenso das packen meiner Habseligkeiten, die ich für eine Übernachtung in Berlin benötige. Noch kurz einen Schluck Kaffee in den Mund gekippt und ich mache mich auf zum Hauptbahnhof. An der Südseite sehe ich schon die altbekannten Gesichter, ein "Gude" hier, ein mürrisches "Morsche" dort und mit dem ersten Dosenbier des Tages verschwindet auch die Lustlosigkeit auf diesen Ochsentrip. Kurz darauf fährt auch schon der Bus der FuFA ein, wir suchen uns passende Sitzplätze aus und unser Busfahrer Lawrence weist uns kurz in die Benutzung des Bord-WC's ein: "Leute, wir müssen mit dem Bus hin und zurück fahren. Daher die Toilette NUR im Notfall benutzen." Logischerweise hält sich keiner dran und noch in Frankfurt wird der Lokus zum ersten Mal frequentiert. Hätte ich dir auch vorher sagen können!

Die siebenstündige Fahrt wird souverän-routiniert ohne großartige Vorkommnisse absolviert, das von Tim vielgepriesene Dosenbier hält die Laune hoch und Björn erstaunt nicht nur mich, wie abgedreht seine Gedankengänge aus ihm heraussprudeln ("Kennt ihr das schon? Es gibt Versicherung gegen Maulwurfshügel. Kein Scherz! Ich habe gleich mehrere."). Eindeutig pathologisch! Anders kann ich mir das Non-Stop-Gequassel nicht erklären.
Kurzfristiger Hangover
In Berlin angekommen spuckt uns das rollende Gefährt in Fussweite des Olympiastadions aus und Tim treibt uns sogleich zur ersten Trinkhalle, an der uns auch Jan aus  Hamburg in die Arme fällt. Es folgt ein kurzer Plausch, der vom nahenden Anpfiff der Partie beendet wird. Als Treffpunkt nach dem Spiel wird die Bembelbar ausgemacht, die heute in Kreuzberg zum Rock'n'Goal geladen hat. Als wir den Oberrang entern setzt erwartungsgemäß Regen ein, der mich bei jedem Berlintrip begleitet. Wahrscheinlich regnet es hier öfter als in London und im Dschungelcamp zusammen. True Story!
Da hatte man noch Hoffnung...
Kurz nach dem Anpfiff gibt es im Unterrang eine kleine Choreo und auf dem Rasen entfaltet sich das wahre Grauen: Beide Mannschaften bieten einen Graupenkick, wie er im Buche steht und man bekommt das Gefühl, dass jeder Mensch besser kicken kann als diese 22 Herrschaften. Naja, ich hole erstmal Bier und habe die leise Hoffnung, dass es dann besser wird. Wird es nicht! Natürlich nicht!
Schee bundisch...
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brennt der Unterrang erwartungsgemäß Pyro ab und sorgt damit für den einzigen Farbtupfer an diesem grau-tristen Nachmittag. Als der Referee das trostlose 0:0 abpfeift, entweicht mir ein erleichternder Seufzer und wir machen uns auf zum Bus, der uns in unser Übernachtungsquartier in Kreuzberg bringen wird. Auf dem Weg dorthin frage ich mich mehrfach, wieso ich mal wieder den Weg auf mich genommen habe, um mir so etwas anzutun während im hinteren Teil des Busses ein mehrstimmiger Kanon mit "MARIACRON" intoniert wird. Ich muss lachen und so langsam freue mich schon auf die Bembelbar.

Im Hotel übermannt mich ein kurzes Powernap und so kann ich dezent erfrischt den Weg zur Bembelbar antreten. Besagte Veranstaltung findet diese Mal im Tommy Weissecker-Haus statt, dass sich glücklicherweise im fussläufigen Bereich liegt. Die Location befindet sich in einem Hinterhof, wie er für Berlin typisch ist und wird von einem selbstverwaltetem Kollektiv verwaltet. Entsprechend locker geht's hier zur Sache und die altbewährte Mucke der Bembelbarjungs tut ihr übriges dazu, eine angenehme Atmosphäre aufkommen zu lassen.
Empfehlenswert
Nach einigen Ebbelwoi trete ich allerdings wieder den Gang ins Hotel an, da mir miese Kopfschmerzen von Hell666 die Laune an der Feierei verhageln. Sorry Jungs, bei der nächsten Bembelbar am Gleisdreieck bin ich wieder fit.

Die Rückfahrt am nächsten Tag verläuft absolut ereignislos. Einzig die folgende Konversation ist mir im Gedächtnis geblieben:
Typ 1: "Ey, das W-LAN ist ja weg!" 
Typ 2: "Alter, kein Wunder! Wir fahren ja auch durch einen Tunnel..."
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

Sonntag, 3. Mai 2015

xxxZWISCHEN BIERTONNE, BLOCKUPY UND RAMMSTEINxxx

Yo,

der geneigte Leser dieses Blogs kennt ja die Beiträge, die sich mit den Etablissements in Frankfurt beschäftigen, in denen es ums Essen und Trinken geht. Nun ja, heute werden gleich drei (!) Kneipen vorgestellt, die sich allesamt im Frankfurter Bahnhofsviertel befinden und von Marius Machete und meiner Wenigkeit kurz vor den Blockupyprotesten besucht wurden:

Stop1: Zur Biertonne
Von dieser Kneipe hatte ich im Vorfeld schon so einiges gehört und vor allem mein Eintrachtmitstreiter Tim war voll des Lobes. OK, das Interesse meinerseits war definitiv geweckt und so verabredete ich mich mit Marius an einem lauen Dienstagabend auf ein paar Bier.
Als wir die "Biertonne" betreten, sind nur ein paar traurig anmutende Gestalten hier und da in dem Laden verstreut und von der Bedienung weit und breit keine Spur. Naja, vielleicht ist die ja gerade auf dem stillen Örtchen. Wie nehmen an einem der freien Tische Platz und bemerken zugleich die "etwas" klebrige Einrichtung. Muss man mögen. Nach einer guten Viertelstunde kommt dann auch mal die Bedienung aus dem Hinterzimmer geschlichen, nimmt regungslos unsere Bestellung (2x kleine Pils) auf und bringt diese erstaunlich schnell an unseren Tisch. Eine weitere Order möchten wir nach unserem Sturzpils nicht mehr abgeben, zu unwirtlich erscheint uns dieser unheilvolle Ort.

Ach ja: Pizza gibts auch...
Bewertung:
Lage: Die "Biertonne" befindet sich strategisch günstig an der Nordseite des Hauptbahnhofes und kann somit ohne Probleme mit der Tram 11 und 21 erreicht werden. Von der Haltestelle "Platz der Republik" sind es dann noch problemlose 2 Minuten. 5 von 5 Sternen.
Bedienung: Bedienung? Welche Bedienung? Immerhin kam irgendwann eine. 1 von 5 Sternen
Interieur: Trist meets abgeranzt. Kann man mögen aber klebrige Oberflächen wohin man hinlangt sind nicht so mein Fall. 1 von 5 Sternen
Preise: Gute Frage! Wir haben ja jeweils nur ein kleines Pils zu uns genommen aber teuer war es meiner Erinnerung nach nicht. 3 von 5 Sternen
Publikum: Die paar Gestalten gehören eher zu den traurigen Gesellen dieser Gesellschaft. Nun ja, 3 von 5 Sternen
Extrastern: Puh, jetzt wird es kritisch (grübel). Also...äh, den Extrastern gibt es für das schöne Wetter, welches an diesem Tag herrschte.

Stop2: Gleis 25
Nach dieser Erfahrung der etwas anderen Art machen wir uns Richtung Hauptbahnhof auf, um die nächste Kneipe anzusteuern: Das "Gleis 25", das gerne vor Auswärtsspielen der Sportgemeinde Eintracht angesteuert wird. Vor dem Laden lungern schon ein paar Feierabendler herum, trinken ein frisch gezapftes Bier und schauen dem Treiben zu, der den Hauptbahnhof umgibt. Das macht definitiv durstig und so ordern auch wir eine ordentlich gezapfte Pilsette und nehmen einen Stehtisch vor der Kneipe in Beschlag. Während wir uns das Bier schmecken lassen, beobachten wir eine kleine Spontandemo, die im Rahmen der Blockupyerlebnistage für Unterhaltung sorgt. Herrlich!
24 Stunden kann man sich hier schon mal aufhalten
Lage: In Spuckweite befindet sich das "Gleis 25" und somit befindet sich das Etablissement in einer Toplage! 5 von 5 Sternen
Bedienung: Aufmerksam, schnell und immer für einen flotten Spruch zu haben. 4 von 5 Sternen
Interieur: Rustikal, gepflegt, zweckmässig. Mehr braucht man zum Bier trinken ehrlich gesagt auch nicht. Schön geht aber anders. 3,5 von 5 Sternen
Preise: Jau, irgendwo im  Mittelfeld des Frankfurters Preisspektrums. 3,5 von 5 Sternen
Publikum: Bunt gemischt geht es hier zu. Banker, Säufer, Working Class Heros, Fussballfans und und und. Angenehm also. 5 von 5 Sternen
Extrastern: Den Extrastern gibt es für die Jukebox, die ernsthaft alle Songs der Undergroundband PUR führt. Hüstel

Stop 3: Ipanema Bar
Vom Hauptbahnhof zieht es uns weiter Richtung Münchner Strasse auf der Suche nach der letzten Destination des heutigen Abends. Dabei fällt uns die etwas abgefrackte Brasilienflagge der "Ipanema-Bar" ins Auge uns somit ist klar, wo wir unser nächstes Bier verkosten werden. Wir betreten den Laden, der schon ordentlich gefüllt ist und okkupieren sogleich zwei Plätze an der Theke. Die brasilianische Bedienung nimmt charmant unsere Bestellung von zwei großen Pilsetten auf uns stellt uns diese zügig zur Verfügung. Das Bier schmeckt und so können wir uns der Beobachtung von Interieur und Publikum widmen. Die Inneneinrichtung ist selbstverständlich brasilianisch angehaucht ohne überladen zu wirken, es ist sauber und die Jukebox spielt abwechselnd Rammstein und Iron Maiden. True Story! Das Publikum ist auch hier bunt gemischt und unser Liebling dürfte hierbei der vollgelaufene Typ sein, der zwar nicht mehr richtig auf seinem Barhocker hocken kann aber dafür Schnaps im Minutentakt ordert.
Im Sommer gehts ab nach draussen...
Lage: Vom Hauptbahnhof läuft man maximal 3 Minuten bis zur Ipanema-Bar. Easy also! 5 von 5 Sternen
Bedienung: Brasilianischer Charme gepaart mit Schnelligkeit am Zapfhahn. So lass' ich mir das gefallen. 4 von 5 Sternen
Interieur: Yoah, wie schon beschrieben wird hier mit diversen Dekoartikeln ein dezentes Brasilienflair erzeugt, welches nicht auf die Nerven geht. Aber besonders schön ist es aber auch nicht. 3 von 5 Sternen.
Preise: Puh, keine Ahnung. Dafür bekam der Besoffene und die Jukebox zuviel Aufmerksamkeit meinerseits. Dürfte sich im preislichen Mittelfeld bewegen. 3,5 von 5 Sternen
Publikum: Alles mögliche. Also 5 von 5 Sternen
Extrastern: Ach, den gibts heute mal einfach so...