Dienstag, 23. Juli 2013

xxxES WIRD ERNST...ZUMINDEST EIN BISSCHENxxx

Yo,

die magische Sportgemeinde aus Frankfurt am Main arbeitet nun seit einer Woche im Trainingslager im beschaulichen Ötztal (ja, ganz genau...dort hat man den Ötzi gefunden) am finalen Schliff für die kommende Saison und was passt da besser als ein Testspiel? Eben. Den ersten Probelauf gab es ja bereits am Freitag gegen den türkischen Erstligisten Bursaspor Kulübü (Endstand 5:1, Zusammenfassung gibbet HIER) und heute geht es gegen Kayserispor Kulübü, ebenfalls aus der Süper Lig. Normalerweise bekommt man Testspiele, welche im Rahmen eines Trainingslagers ausgetragen werden, nicht zu sehen aber das DSF hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, dieses Spiel in die deutschen Fernsehstuben zu übertragen. Here we go mit der Live-Ticker-Show:

  • 08:34 Schon eine Stunde auf Arbeit und schon hat mich die gewohnte bleierne Müdigkeit fest im Griff. Kate Middleton dürfte nach der Geburt ihres Erstgeborenen fitter sein als meine Hochwohlgeborenheit. Naja, erstmal einen magenfreundlichen Minze-Honig-Tee einverleiben, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
  • 10:16 Wie üblich verbringe ich kostbare Lebenszeit mit warten. Warten auf einen Patienten, der wahrscheinlich lieber das schöne Wetter genießt anstatt seine Chemo zu bekommen. Gut, dann betreibe ich solange etwas Hintergrundrecherche zum heutigen Gegner: 1966 aus den Überresten des Vereins Erciyes Gençlik SK geründet, hat sich Kayserispor nach einigem auf und ab in der höchsten türkischen Spielklasse etabliert und letztes Jahr sogar den Sprung ins internationale Geschäft geschafft. So etwas ist wohl nur in einer Operettenliga möglich.
  • 11:51 Was ist denn jetzt mit Kadlec? Kommt der noch oder nicht? Mannmannmann. Aber ich will ja nicht meckern, denn in der Zwischenzeit hat sich die Eintracht Marvin Bakalorz von der 2. Mannschaft des BVB geangelt, quasi als Ergänzungsspieler für den verletzten Ergänzungsspieler Stendera. So weit so unspektakulär. Immerhin spielte schon der Herr Papa am Riederwald und nannte zeitweise einen stattlichen Schnurres sein eigen.
  • 17:29 Noch 31 Minuten bis zum Kick-Off und das die deutsche Fernsehlandschaft hat wieder viel zu bieten: Entweder gibt es gespielte Schicksalsschläge zu sehen oder Pseudonachrichten ("Der härteste Autoübungsplatz Deutschlands"). Mir schwillt dezent die Halsschlagader und öffne zur Beruhigung erstmal ein Bier. Wird Zeit, dass Marius vorbei kommt.
  • 17:46 Wat? Was soll das denn? Saisoneröffnung des FC Bayern? Meinen Würgreflex bekomme ich gerade so mit einem Binding unter Kontrolle und glücklicherweise steht Marius nun auch auf der Matte.
  • 18:01 "Na dann" flötet der Kommentator unaufgeregt ins Mikro während ein Rübenacker, der für das heutige Testspiel als Spielfläche herhalten darf, ins Bild genommen wird. Dann ein kurzer Schwenk auf ein paar dickliche Eintrachtanhänger und prompt kommt mir Bennys Spruch in den Sinn: "Also die Eintracht hat schon die hässlichsten Fans". Kicher...
  • 18:06 Die Mannschaften betreten den Rasen, voran darf der Unparteiische mit seinen Helferlein schreiten. Alle drei hinterlassen einen teigigen Eindruck. Huch, plötzlich fällt ein Junge mit Bayerntrikot ins Bild. Wo sind die Ultras, wenn man sie mal braucht?
  • 1. Minute: Anstoß für Kayserispor. Die SGE im gewohnten schwarz-roten Dress und Kayserispor im schicken kartoffelgelben Leibchen.
  • 3. Minute: Die Türken versuchen früh zu stören und erspielen sich sogleich die erste Chance aber Trapp kann den Fernschuß entschärfen. Mir schwant übles.
  • 5. Minute: Mittelfeldgeplänkel ohne großartige Vorteile für irgendjemanden. 
  • 9. Minute: Foul an Russ kurz vor dem türkischen Strafraum aber der Freistoß versandet irgendwo im Nirgendwo.
  • 11. Minute: Ecke für die Eintracht. Die Hereingabe wird von Meier an den Pfosten gesetzt. Knirsch.
  • 12. Minute: Fast im Gegenzug fällt die Führung für Kayserispor. Ein Querschläger von Anderson fliegt zu Noble, der Trapp mit ach und krach überwinden kann. Das passt mir gerade überhaupt nicht in den Kram. Ich hol mir noch ein Bier.
  • 17. Minute: Die SGE müht sich aber die Türken bieten eine couragierte Leistung. Von wegen Operettenliga...
  • 20. Minute: Flum säbelt Nobre vor dem eigenen Strafraum um. Der fällige Freistoß wird gefühlvoll in den Frankfurter Strafraum gebracht und Khizanishvilli vollendet völlig umbedrängt zum 2:0. Trapp schaut mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Entsetzen seine Vorderleute an, die nur beschämt zu Boden schauen. Grundgütiger.
  • 22. Minute: Huh, fast der Anschlusstreffer durch Aigner aber sein Kopfball wird durch den Torwart mit dem besten Namen ever gehalten: Gökhan Degirmenci.
  • 25. Minute: Die Eintracht ist mittlerweile bemühter aber die Ungenauigkeiten im Kombinationsspiel begraben jedwedes erspielen von Torchancen. Wie sagte Invader Ace mal so schön: "Nie wieder Testspiel!"
  • 30. Minute: Das Spiel plätschert nun vor sich hin. Die Zeit nutzt der Kommentator nun ausgiebig, um die vielseitigen Angebote des DSF dem Zuschauer anzubieten. Highlight ist dabei wohl "das Fussballmanagerspiel, das nicht nur was für den Herren ist". Aha.
  • 45. Minute: Huch, Halbzeitpfiff? Wir müssen wohl dabei eingeschlafen sein. Nun ja, der Spielstand ist immer noch derselbe... Dabei Zoom auf Veh, der mir auch etwas verschlafen scheint.
Flüssigkeitsaufnahme in der Halbzeit kann nur gesund sein...
  • 45. Minute: Anstoss zur zweiten Hälfte. Beide Seiten haben nun munter gewechselt. Kann ja aus Frankfurter Sicht nur besser werden. Ich hol mir jedenfalls noch'n Bier.
  • 51. Minute: Laut Kommentator hat sich der ausgewechselte Lakic "lediglich" eine Augapfelprellung zugezogen. Die Ereignislosigkeit auf dem Spielfeld  nutzt der Kommentator mal wieder ausgiebig, um darauf hinzuweisen, was bei Lakic NICHT verletzt wurde: "Jochbein, Schädel...alles noch in Ordnung. Gibt da ja eine Menge, was man sich da so verletzten kann". Ich kämpfe gerade parallel mit den Tränen und dem Schlaf...
  • 55. Minute: Die Eintracht macht jetzt zunehmend mehr Dampf aber der entscheidende Pass kommt irgendwie nicht an.
  • 66. Minute: DA.IST.DAS.DING. Schöner Pass auf Joselu, der den Ball auf Meier durchlässt und der mit einem feinen Beinschuss den Keeper überwindet und den Anschlußtreffer erzielt. Ich bin plötzlich hellwach und hole mir noch ein Bier. Muss ja schliesslich gefeiert werden.
  • 70. Minute: Kayserispor igelt sich jetzt gegen die immer stärker werdenden Frankfurter ein aber das Lobgehudel des Kommentators ("feines Offensivspiel der Eintracht") ist selbst für mich zuviel des Guten.
  • 71. Minute: Lobhudelei Teil 2. Der Kommentator lobt Rode über den grünen Klee, dass einem die Ohren schlackern: "Rode ist so ein guter Spieler. Den hatte ich in meinem Managerspiel bei Sport1 und der hat mir so viele Punkte eingebracht...". Hilfe!
  • 75. Minute: Die lokale Dorfschönheit wird mit dem maximalen Zoom aufgenommen und wir hätten so fast die Chance von Flum zum 2:2 verpasst. Aber der Kameramann kann sich rechtzeitig losreissen.
  • 81. Minute: "Ui, ein Geschenk" blökt der Kommentator als das 2:2 fällt. Oczipka flankt in den Strafraum und der Ball fällt einem Türken auf den Fuß und der Ball springt von dort unhaltbar in Tor von Kayserispor. Hah, darauf erstmal ein Bier...
  • 86. Minute: Die Eintracht wittert nun Morgenluft und rennt nun gegen das türkische Abwehrbollwerk an und zur Belohnung fällt nun sogar das 3:2 für die SGE durch Luca Waldschmidt, der die Pille ins Tor stochert. Und das mit zarten 17 Jahren...
  • 90. Minute: Pünktlich pfeift der moppelige Schiedsrichter die etwas tröge Partie ab. Naja, wenigstens nicht verloren und das Bier ist auch noch nicht alle...

Ernste Musik für die Arbeit:
BAD RELIGION-True North
ORCHID-Capricorn
RYKER'S-Life's A Gamble...
DER WEG EINER FREIHEIT-s/t
DARKTHRONE-Panzerfaust
BLACK SABBATH-Master Of Reality
BLACK SABBATH-The DIO Years
CARCASS-Heartwork
THE BLACK DAHLIA MURDER-Discographie
MAROON-Discographie

Freitag, 12. Juli 2013

xxxPAUSENFÜLLERxxx

Yo,

in 23 Tagen ist es soweit und die magische SGE darf wieder ernsthaft gegen den Ball treten. Ok, gut...zwar noch nicht im Oberhaus aber dafür im Pokal (Gegner ist der schier übermächtige FV Illertissen) und das ist doch auch schon mal was. Die Sommerpause hat sich wieder Erwarten als weniger zäh und langweilig entpuppt als befürchtet, was an dem überaus unterhaltsamen Transfergehangel der letzten Wochen liegen dürfte. Erst war der tschechische Torjäger Vaclav Kadlec im Fokus und dann plötzlich Niklas Bendtner, der in der jüngeren Vergangenheit durch diverse Eskapaden wie betrunken Auto fahren oder Bilder in Unterhosen veröffentlichen für Furore sorgte und dadurch das Tore schiessen vergessen hat. Nun ja, bekanntlich kommt Bendtner nicht ins Moseleck an den Riederwald und so geht das Tauziehen um Kadlec weiter. Aber ich befürchte, das Gefeilsche um den Stürmer aus Prag wird deutlich weniger unterhaltsam als die Bendnter-Story. Tja, erfreuen wir uns doch solange an dem Entwurf des Europacuptrikots Ausweichtrikots, der seit heute durch das Internet geistert:

Schrill aber schon wieder geil...
Playlist des Tages:
COLD WORLD-No Omega
CRUEL HAND-Lock&Key
MAROON-Discography
THE BLACK DAHLIA MURDER-Everblack

Donnerstag, 4. Juli 2013

xxxELFENMETALFESTIVAL (Part2)xxx

Yo,

in den Staub mit euch elendes Gewürm. Nun folgt der zweite Teil des Berichtes vom HÄRTESTEN ACKER DER WELT, der von allen Bands standesgemäß umgepflügt und in regelrechter Raserei wieder zuerchtgemörtelt wurde.

Samstag:
Zärtlich werden wir von einer kühlen Brise aus dem Schlaf gerissen und ein schneller Blick aus dem Zelt gibt mir die Gewissheit, dass es ähnlich kalt und regnerisch wie schon an den vorherigen Tagen ist. Naja, hilft ja alles nichts und so schälen wir uns nach und nach aus unseren Zelten und stärken uns für den heutigen Festivaltag. Dabei fährt Robert standesgemäß dicke auf, indem er einen deftigen Curryschmauß nach alter "Indianertradition" zubereitet (true story) und uns alle damit neidisch macht.

Original Indianerspeise auf original Feuerstelle...
Frisch gestärkt gehts ab an den Hardbowl die Impericon-Stage, um "die softeste Band" (Beschreibung des Veranstalters) zu sehen: BUSTER SHUFFLE. Dabei ist die Beschreibung mehr als irreführend, da die Skacombo mit ihrem Sound durchaus rockt und für mich zu den Überraschungen des Festivals gehört. Beide Daumen hoch für die Tommys.

Ska Ska Ska...
Melodisch geht es ebenfalls bei den leicht ergrauten Recken von H2O zu, die gleich mit dem Hit "1995" ihres Albums Nothing To Prove loslegen. Die Crowd lässt sich ebenfalls nicht lumpen und steigt in die Sing-A-Longs mit ein, was die Band sichtlich erfreut. Yau, so kann's weitergehen aber die nachfolgenden WAR FROM A HARLOTS MOUTH nerven mit ihrem friggeligem Jazzmetaldingsbums mehr als nur ein bisschen.

H2O...GO!
Dann sind ASKING ALEXANDRIA als nächstes an der Reihe und zu hören gibt es belanglosen Metalpopcore, der mich zwar nicht berührt aber dafür die zahlreichen jungen Damen betört, die verliebt zur Bühne blicken. Hach ja...

Dezente Feuchte...
Mittlerweile ist der Regen einem dezentem Nieselschauer gewichen und wir trauen uns an die Main Stage, um uns DEEZ NUTS zu Gemüte zu führen. Die Band spielt routiniert alle Hits wie "I Hustle Everyday" oder "Tonight We're Gonna Party" runter und vielen gefällts. Mir nicht so wirklich. Wahrscheinlich bin ich nicht angetrunken genug und der Sound ist auch mies. Pah...

Hüstel everyday...
Deutlich geiler sind da schon COCK SPARRER, die mit ihrem Thekenrock den Hardbowl das Zelt der Impericon-Stage in einen einzigen Mitgröhlkessel verwandeln. Geil! Alle Hits sind am Start und blöde Sprüche gibt's als Dreingabe kostenlos dazu. Einziger Wermutstropfen: "We're Coming Back" wird leider nicht intoniert.

"I'm a fat bastard..."
Als letzten Act des Tages gibt es wie jedes Jahr SICK OF IT ALL zu sehen. Das macht aber rein gar nichts, denn die Band verfügt über ein einzigartiges Repertoire an Hits und selbst an schlechten Tagen sind die Urgesteine des NYHC eine sichere Bank. So siehts auch heute aus und das Quartett mörtelt sich zielsicher über die Hauptbühne.

Die erwähnte sichere Bank.
Zurück auf dem Zeltplatz erwartet uns eine harte Todeskälte, so dass wir gezwungen sind, die Party in Urius' Auto zu verlegen. Das kostet natürlich Kraft, die mir in der Nacht fehlt, um mir KVELERTAK sowie SMOKE BLOW reinzufahren. Man möge es mir nachsehen...

Party inside...
Sonntag:
Wow, vereinzelte Sonnenstrahlen verleiten mich am frühen Morgen die Männerdusche aufzusuchen, an der ich mit den Worten "Ach, gehen SIE mal vor" durch die Warteschlange geleitet werde. Das Force muss mich ganz schön runtergemörtelt haben, zumindest äusserlich. Frisch geduscht und später auch gestärkt (Hund hinten beim China-Wok) geht es ab zur Mainstage, auf der MAMBO KURT mit seiner Heimorgel auf uns wartet. Dazu hat er einen improvisierten Bierstand auf der Bühne aufgebaut, um die zahlreichen Damen aus dem Publikum zu versorgen, die sich tanzend um ihn scharren. Der selbsternannte "King Of Heimorgel" gibt wie gewohnt ein Potpourri diverser Metalklassiker zum besten und weiß damit nicht nur den Damen auf der Bühne zu gefallen.

Biermambo...
Auf Mambo folgt im Hardbowl auf der Impericon-Stage der räudige 0815 Knüppelpunk von RAWSIDE, der im Prinzip nichts anderes als stumpfer Poltermetal ist (wie Marius Machete es treffsicher formuliert). Hatte ich irgendwie besser in Erinnerung.

Die nächsten Bands interessieren uns null und so begeben wir uns zu unseren Zelten, um diese abzubauen und ein paar Faxen zu machen. Dabei wird die Bayernfahne unserer abwesenden Nachbarn zielsicher gefällt und Robert bekommt eine kostenlose Jackenverschönerung durch eine angreifende Möwe.

Boah, waren die langweilig!
Nachdem die Stukamöwen von uns abgelassen haben, gehts wieder zurück zum Hardbowl zur Impericon-Stage, da Wolfi und seine mächtigen KASSIERER schon in den Startlöchern stehen. Tja, was soll man schon zu dieser Kapelle noch groß schreiben? Eben!

Als vorletzte Band stehen MAROON auf der Running Order. Die Band war ja bedingt durch Besetzungsquerelen lange von der Bildfläche verschwunden, die jetzt aber schlussendlich überwunden sind. Die neue Besetzung hat definitiv Bock und hackt sich wie eh und jeh durch ihren stumpfen E-Satitenmosh und hat ihren sichtbaren Spaß daran. Und ich auch.

MAROON waren ausgeruht (Knallerwitz, dankt mir nicht...)
Den Schlussakt im Hardbowl auf der Impericon-Stage geben nun RYKER'S, die nach langer Pause heute ihre Reunion geben. In der Regel geht so etwas selten gut aber wir werden eines besseren belehrt: Die Band ist ultratight eingespielt und brettert in blinder Raserei durch ihr Set. Als besonderes Schmankerl wird noch zwischendrin "Reign In Blood" als Hommage an den verstorbenen Jeff Hannemann zelebriert. Geil! Mit "You'll Never Walk Alone" gibt es dann die krönende Zugabe, bei der ein paar maskierte Herrschaften auf die Bühne kraxeln und Pyros zünden. Passt wie die oft beschworene Faust aufs Auge. Nachdem der letzte Ton verklungen ist, begeben wir uns zu unseren Kraftfahrzeugen, verabschieden uns kurz und heftig und treten den Heimweg durch die Abenddämmerung an...

RYKER'S sehen rot!
xxxWe're The Crewxxx
WFF 2013 Playlist:
AGNOSTIC FRONT-The Eliminator
BANE-Can We Start Again
COCK SPARRER-We're Coming Back
DEEZ NUTS-I Hustle Everyday
DIO-Holy Diver
H20-1995
HATEBREED-Beholder Of Justice
KVELERTAK-Utrydd Dei Svake
MAMBO KURT-Smells Like Teen Spirit
MAROON-Wake Up In Hell
MOTÖRHEAD-Killed By Death
PARKWAY DRIVE-The Siren's Song
RYKER'S-Gone For Good
SAMMY HAGAR-Heavy Metal
SICK OF IT ALL-District
SLAYER-Seasons In The Abyss
SMOKE BLOW-777 Blood Rock
SODOM-Ausgebombt
TERROR-Always The Hard Way
YOUR DEMISE-The Kids We Used To Be

Dienstag, 2. Juli 2013

xxxELFENMETALFESTIVAL (Part1)xxx

Yo,

wie jedes Jahr hat es unsere Road-Crew ins ferne Roitzschjora verschlagen, um das diesjährige With-Full-Force über uns ergehen zu lassen. Aber lest selbst:

Donnerstag:
Bei peitschendem Nieselregen sammelt mich der werte Herr Urmaier gegen 10 Uhr am Bad Homburger Bahnhof mit Sack und Pack ein und sogleich treten wir die Fahrt in den Osten der Republik an. Dabei fahren wir nicht wie die letzten Jahre in Konvoiformation, da Ozzi, Ramona, Robert und Marius Machete es vorziehen, mitten in der Nacht (besser gesagt um 5 Uhr morgens!) die Reise anzutreten. Nun ja, hüstel.

Die Fahrt vergeht dank exzellenter Musikauswahl und einiger Kalthopfenschalen fast wie im Fluge und gegen 14:30 Uhr erreichen wie das Festivalgelände. Überraschenderweise ist die Schlange am Eingang überschaubar und wir können ohne größere Vorkommnisse auf das Gelände fahren. Schwieriger gestaltet sich dagegen die Suche nach den anderen, da das Campinggelände in diesem Jahr noch größer ist aber auch diese Schwierigkeit wird von uns schlussendlich gemeistert.

Feuer und so...
Nach kurzer Stärkung mit Bier und rohem Fleisch schleichen wir zur Mainstage, um uns die ersten Combos zur Gemüte zu führen, die anlässlich des 20-jährigen Festivaljubiläums schon heute aufspielen. Den Anfang machen dabei NEWSTED. Newsted? Moment mal, den Namen kennste doch? Klar, das war doch mal der Bassist von METALLICA. Yepp, und genau der spielt mit seiner aktuellen Kapelle uninspirierten Graupenmetal auf der Mainstage. Einzig das Whiplash-Cover seiner ehemaligen Band löst vereinzeltes Kopfnicken aus.

Waren schon eher langweilig. NEWSTED
Dann kriecht die Altherrentruppe von AGNOSTIC FRONT hervor, die mit ihrer Performance nicht verhehlen kann, dass ihre beste Zeit seit circa 10 Jahren vorbei ist. Als nächstes steigen dann HATEBREED auf die Bühne, um mit ihrem Stumpfmetal alles zu zermalmen. Solide Leistung nennt man das wohl aber deutlich interessanter sind all' die kaputten Gestalten, die sich schon heute auf dem Gelände tummeln. Unser absoluter Favorit ist dabei ein junger Herr, der es volltrunken schafft, seinen Oberkörper im rechten Winkel nach links abknicken zu lassen und trotzdem nicht zu stürzen. Meine These hierbei ist, dass die Type derart besoffen sein muss, dass er glaubt, an einem Hang zu laufen und daher in Schräglage verfällt.

Als Headliner machen sich SLAYER kurz vor 23 Uhr ans Werk, um ihre teuflische Arbeit zu verrichten. Zu hören gibt es den gewohnten Querschnitt ihres Schaffens, wobei es überraschenderweise 2 Songs des Erstlingswerkes Show No Mercy auf die Setlist schaffen. Bleibt noch anzumerken, dass Gary Hold als Ersatz für den erst kürzlich verstorbenen Jeff Hannemann mehr als einen guten Job macht. Hut ab hierfür.

SLAYER, worre?!
Freitag:
Überraschend lang hält es mich im Zelt (circa 9:00 Uhr), was wohl an den niedrigen Temperaturen liegen mag. Also erstmal den Grill angefeuert, um allmählich auf Betriebstemperatur zu kommen. Das nimmt sich die Sonne irgendwie auch zu Herzen und zeigt hier und da ihre Strahlkraft, so dass wir trockenen Fusses zu den Bühnen marschieren können und als erstes den Hinterwäldler-Stoner-Rock von RED FANG lauschen. Deren Album Murder The Mountains dreht in regelmässigen Abständen seine Runden auf meinem Plattenteller und auch heute können mich die Amis begeistern. Die darauf folgenden EVERY TIME I DIE ringen mir dagegen lediglich ein müdes Gähnen ab und wir durchstreifen lieber das Gelände auf der Suche nach Amüsement. Dabei bleiben wir an einem Erdbeerbowlestand hängen, an dem feinster 90er Eurodance gespielt wird und uns exzellent bespaßt.

Was Erdbeerbowle so alles anrichten kann...
Als nächste Band steht dann TERROR auf dem Programm, die auf der Mainstage zum Mosh aufspielen. Dabei wirkt die Band auf der großen Bühne völlig verloren und der Sound ist auch noch unter aller Kanone. Glücklicherweise fängt es zu regnen an und wir flüchten uns unter das Zeltdach des Hardbowl der Impericon-Stage, auf der IWRESTLEDABEARONCE aufspielen und dabei einen deutlich höheren Unterhaltungswert aufweisen können als TERROR.

TERROR
Gutes Wetter sieht anders aus...
Die nun folgenden YOUR DEMISE sind momentan auf großer Abschiedstour und so ist die Zeltbühne gerammelt voll. Es folgen alle Hits wie "Miles Away" und "The Kids We Used To Be" und somit steht dem gebührendem Abriss nichts mehr im Wege.

Während sich meine Mitstreiter nach YOUR DEMISE auf den Weg zum Zeltplatz machen, verbleibe ich noch an der Hauptbühne, um mir DOWN reinzuziehen. Dabei entpuppt sich der sonst so wortkarge Frontmann Phil Anselmo als grandioser Entertainer, der zwischen den Songs sich dem Faxen machen hingibt und dadurch alles andere als wie ein Urvieh wirkt. Ach ja, der Sludgemetal von DOWN konnte auch einiges.

MOTÖRHEAD...ach ne. PARKWAY DRIVE
Als Headliner sind nun Parkway Drive an der Reihe, welche lediglich als Co-Headliner für MOTÖRHEAD vorgesehen waren. Da aber MOTÖRHEAD krankheitsbedingt abgesagt haben, dürfen die Australier nun als letztes ran und die geben sich alle Mühe, mehr als nur ein adäquater Ersatz zu sein. Hat trotz aller Hits nicht ganz geklappt. Das nächste mal vielleicht.

Heimelige Stimmung auf dem Zeltplatz
So verehrte Leserschaft, dies war der erste Streich. Der nächste mit den restlichen 2 Full-Force-Tagen folgt morgen...