Freitag, 23. August 2013

xxxDIE WILDEN 70ERxxx

Yo,

die magische Reisegruppe der Sportgemeinde aus Frankfurt am Main hat mit dem 2:0 Sieg gegen FK Qarabach Agdam das Tor weit aufgestoßen und steht schon mit einem Bein in der Gruppenphase des UEFA-Cup. Selbst "Herry" Bruchagen liess sich nach der Partie zu einem ungewohnten Emotionsausbruch hinreissen: „Ich bin total glücklich. Ich freue mich für Eintracht Frankfurt, dass wir die Gruppenphase erreicht haben. Machen wir uns nichts vor: Da ist keine Gefahr mehr“ (Quelle FR). Nun ja, kommen wir doch lieber zum Spielbericht:

Punkt 17:50 Uhr schaltet der hr in das liebevoll gestaltete Sportstudio (Modell "Karges Loch"), um mit der Vorberichtserstattung zu beginnen. Es gibt eine kurze Einleitung, dann einen kurzen Einspieler, der die Mannschaft beim Training im Stadion zeigt sowie eine Frankfurter Reisegruppe beim Flanieren in Baku. Fertig, das wars. Kein ausgedehntes Analysengeschwurbel sogenannter "Experten" oder stundenlange Boulevardstorys der Spieler. Kurz, knapp und gut ist! Zugegeben: Die Anmoderation ist etwas hüftsteif geraten aber das gehört bei einem öffentlichem Sender zum guten Ton. Dann wird endlich in die sozialistische Betonschüssel in Baku geschaltet und irgendwas macht mich stutzig. Ah, jetzt merke ich es. Die Bildqualität ist derart beschissen bescheiden, dass sich der Kommentator sofort dafür entschuldigt. Zudem gibt es anscheinend auch nur drei Kameras im Stadion: Jeweils eine in Tornähe und eine auf der Haupttribüne, welche das Spielgeschehen aus gefühlten 500 Metern aufzeichnet. Entsprechend gut ist die Sicht des Zuschauers im Wohnzimmer. Fast zeitgleich geistert dann auch der Kommentar von Frank "Buschi" Buschmann durchs Internet, der die gesamte Situation treffsicher beschreibt:

"Ich sehe die Eintracht in Aserbaidschan und denke, es ist eine Aufzeichnung aus den Siebzigern..."
Fussball wird indes auch noch gespielt. Die Eintracht bemüht sich ab dem Anpfiff an, dass Spiel zu machen und das gelingt ihr soweit auch ganz gut. Die Gastgeber kommen dadurch kaum zum agieren und folglich klingelt es nach knapp sechs Minuten auch in deren Kasten: Celozzi flankt auf Meier und der drischt in unnachahmlicher Manier die Pille in die Maschen. Na also, geht doch. In der Folge dominiert die SGE das Spiel und lässt die Aserbaidschaner phasenweise wie einen Sparringspartner aussehen. Aber wie so oft versäumt sie es, das auch in zählbares umzuwandeln.

Nicht schön aber dafür selten...
 In der zweiten Hälfte lässt dann die Eintracht mehr und mehr die Zügel schleifen und baut den Gegner damit nur unnötig auf, der nun frech mitspielt und sich Ball um Ball erobert. Folglich kommen nun auch die Hausherren zu drei guten Chancen, die aber allesamt versemmelt werden. Das Spiel droht nun zu kippen aber Meier beendet gottlob das Zwischenhoch, indem er aus spitzen Winkel den Ball am Torwart vobeispitzelt und für die Entscheidung sorgt. Das ist dann auch das Endergebnis, alle sind zufrieden und selbst der nüchterne Kommentator präsentiert sich in Jubellaune: "Verdienter und haushoher Sieg der Eintracht". Naja, ein haushoher Sieg sieht zwar anders aus (z.B. 6:1, höhö) aber gewonnen ist nunmal gewonnen...

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