Dienstag, 3. Juli 2012

xxxZUVIEL DARK, ZU WENIG CORE (PART2)xxx

Yo,

nachdem ich wieder einigermaßen regeneriert vom With Full Force bin (meine Knöchelödeme sind wieder fast verschwunden), kann ich mich dem 2. Teil der diesjährigen "Osttour" widmen:

Samstag:
Diesmal weckt mich nicht die gleißende Sonne sondern mäßiger Regen mit Gewitter. Zudem dröhnt "Walk" von PANTERA von irgendwo her. Nicht der schlechteste Weckruf wie ich finde. Nachdem der laute Schauer sich verzogen hat, kommt die Sonne brandheiss wieder hervor und ich hocke mich standesgemäß mit flüssigem Gold unter unseren Pavillon und siehe da: Der Rest unserer Truppe erhebt sich kaum später aus den Zelten und leistet mir solidarisch Gesellschaft. Geht doch!

Bier, die gleißende Sonne und BODY COUNT (dicke Probs an Rupert dafür) sorgen zügig für ein hohes, zotiges Niveau und so scharwenzelt man gut gelaunt zum Bühnengelände, um die ersten Bands des Tages zu sehen. Den Anfang machen dabei ESKIMO CALLBOY. An deren "Trancecore" scheiden sich bekanntlich die Geister aber wenn man das alles nicht zu ernst nimmt, kann der angetrunkene geneigte Hörer seinen Spaß haben. Daumen hoch dafür auch wenn "Bury Me In Vegas" nicht gespielt wurde.

Gutes Tagesbeginn

Der Nonsensfaktor wird durch den darauffolgenden Auftritt der EXCREMENTORY GRINDFUCKERS auf ähnlichem Niveau gehalten was angesichts der Songs wie "Picknick im Zenit metaphysischen Widerstands der astralen Kuhglocke" oder "The Final Grinddown" (mein alltime Favourite) auch recht einfach ist.

Achselhaare darf sie haben aber schön muss sie sein...

Der darauf folgende Auftritt von STICK TO YOUR GUNS ist dann eher öde. Kein Plan, warum die momentan so abgefeiert werden. So hört sich doch im Moment so ziemlich jede Hardcorecombo an. Next! Dann lieber PERKELE (auch von uns FERKELE genannt, höhö) die gleich darauf mit ihrem Altherrenpubrock aufwarten. Nix spektakuläres aber prima zum Bier trinken. Pubrock halt.

Nach kurzer Pause kommen EVERGREEN TERRACE auf die Hardbowlbühne und ich ärgere mich jedes mal, dass die Band den Albumtitel Wolfbiker ihr eigen nennt und ich dadurch niemals verwenden kann. Verdammte Hacke. Ach ja, gespielt ham se auch noch. War solide.

Die verbleibende Zeit bis zum Gig von IMMORTAL verbringen wir damit, die zahlreichen Verkaufsstände nach irgendetwas Brauchbaren abzuklappern aber traditionsgemäß sind die Stände zumeist mit unnützem Allerlei bestückt. Immerhin erhalte ich am Hooliganstand (wusste gar nicht, dass es den Brand noch gibt) für das tragen meines Eintrachttrikots und intonieren von "Im Herzen Von Europa" ein paar Devotionalien geschenkt.

Dann aber endlich IMMORTAL. "Die norwegische Black Metal-Walze mörtelt sich über die härteste Bühne Deutschlands und feuert eine Hasssalve nach anderen auf das Gewürm, das sich andächtig im Schlamm von dem kalten Metalwind die Eier ausblasen lässt." So ähnlich würde jetzt der Text aussehen, wenn jemand von der With Full Force-Verantwortlichkeit sich ans Reviewschreiben gesetzt hätte. Lass' ich jetzt mal so stehen...

Sons Of Northern Darkness

Nach recht kurzer Umbauzeit entern HEAVEN SHALL BURN die Mainstage und just in diesem Moment zieht ein echt hässliches Gewitter auf. Schon nach dem dritten Song fallen faustgroße Regentropfen auf uns herab und wir verziehen uns unter das Partyzelt, das auf dem Weg zum Zeltplatz liegt. Bei Gin Tonic und Rockklassikern beobachten wir dann einen circa halbstündigen Weltuntergang der so abrupt endet, wie er begonnen hat. "Puh, Glück gehabt" denke ich mir so und wir gehen zurück zum Zelt, um uns für den Auftritt von SMOKE BLOW um 02:00 Uhr zu präparieren (Bier).

Partyzelt

Als wir frohen Mutes um kurz vor 2 Uhr wieder zur Hardbowlbühne laufen, zieht erneut ein Unwetter auf, dass das vorherige noch um Längen übertrifft: Zu den überbordernden Wassermassen und dem Gewitter gesellt sich noch ein abartiger Sturm dazu, der dafür sorgt, dass alle restlichen Konzerte abgesagt werden müssen, da nicht mehr für die Sicherheit der Besucher gesorgt werden kann. Also nix mit SMOKE BLOW und so versuchen wir einigermaßen trocken zu unseren Zelten zu kommen was natürlich gnadenlos scheitert. Zu allem Überfluss hat der Sturm das Zelt von Urius und mir unter Wasser gesetzt, so das wir gezwungen sind, im Auto zu nächtigen. Klappt trotz der Hasstiraden meinerseits ganz gut.

Sonntag:
Pünktlich um 07:00 Uhr werde ich geweckt. Von wem? Klar, von der Sonne. Von wem auch sonst. Ich steige aus dem Auto und begutachte erstmal die Sturmschäden um uns herum. Die meisten Zelte der Nachbarn sind entweder bis zur Unkenntlichkeit eingedrückt oder gleich ganz weggeweht (von den Pavillons fange ich erst gar nicht an). Also greife ich mir erstmal ein Bier und mache mich an die Aufbauarbeiten. Unser Zelt befindet sich in einem überraschend guten Zustand so das ich lediglich die saunassen Utensilien wie Schlafsack zum trocknen bergen muss.

Dank der Sonne schnell wieder trocken (Probs hierfür...)
Lag bis vor kurzem noch auf dem Nachbarzelt
So schlimm war's jetzt auch nicht!

Nach den Aufräumarbeiten frönen wir wieder den angenehmen Seiten des Lebens (Bier und BODY COUNT) und siehe da: Es beginnt wieder zu regnen. Zwar nieselt es lediglich aber es nervt trotzdem. Also wird das verbliebene Hab und Gut zusammengepackt und unter den deformierten Pavillon Schutz gesucht. Glücklicherweise hat das Wetter ein einsehen und lässt die Sonne auch mal wieder raus und so können wir wieder an die Mainstage, um UNEARTH und TRIVIUM zu sehen. Kann man beides als solide bezeichnen aber rechte Begeisterung kommt nicht mehr auf was wohl daran liegt, dass alle von der Nacht gerädert sind. Also machen wir uns nach einem emotionalen Abschied auf, um die Rückreise anzutreten.

UNEARTH

TRIVIUM

Versüßt wird uns die Rückreise durch das musikalische Programm von hr3 namens "100% Deutsch". In den knapp vier Stunden läuft nur ein annehmbarer Song und der kann auch nicht wirklich viel: "Klassenfahrt Zum Tittisee" von den CRACKERS. Wahnsinnssong...


Gestern macht dann die Nachricht in den bundesdeutschen Nachrichten die Runde, dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Blitz in einen der zahlreichen Verkaufsstände eingeschlagen hat und dadurch 51 Festivalbesucher verletzt wurden. Hinterlässt schon ein mieses Gefühl...


Urlaubsmusik:
CYKO MYKO-Lost My Brain (Once Again)
BLINK 182-Enema Of The State
BODY COUNT-Copkiller
MUNICIPAL WASTE / TOXIC HOLOCAUST-Toxic Waste (Split-Single)

2 Kommentare:

  1. Perkele = Grauzone Deppen. Geht gar nicht!

    Schöner Bericht, endlich mal was ohne Fußball :-)

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  2. Dessen bin ich mir bewusst...also das mit FERKELE.

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