Dienstag, 8. Oktober 2013

xxxDER 32 MINUTEN SONG ODER: "LOST IN FREIBURG"xxx

Yo,

die schöne Stadt Freiburg im Breisgau ist neben ihrer lieblichen Altstadt für ihr warmes Klima bekannt und zieht somit eine Herrschar von Touristen an. Somit ist die kreisfreie "Großstadt" (Wiesbaden ist größer) immer eine Reise wert und da die magische SGE am Sonntag auf den örtlichen Studentenclub Sportclub treffen sollte, entschieden wir uns zu einem kleinen Road Trip in den Süden der Republik.

Regen! Das ganze verdammte Wochenende soll es regnen. Mehr hat mir die Wetterapp meines Wischtelefons nicht mitzuteilen, als wir am Samstag ins Auto steigen, um in den Breisgau zu reisen. Aber mit Musik lässt sich ja bekanntlich so einiges ertragen und mit Another Perfect Day von MOTÖRHEAD ist dann auch zügig die passende Langrille für die Überlandfahrt gefunden. Noch schnell den Matze in Wiesbaden eingeladen und dann geht es endlich ab auf die Piste. Die dreistündige Reisezeit verfliegt schneller als gedacht und als plötzlich aus den Regenschwaden die badischen Berge auftauchen, ist uns allen klar: Die Destination ist nicht mehr fern.

Nachdem wir uns einquartiert haben (dickes DANKE an Silke), geht es auch schon los, um den Charme der Altstadt in uns aufzusaugen. Hier und dort wurde mal in einem der Geschäfte gestöbert, die sich in den zahlreichen "Gässlen" verstecken, statten dem Münster den obligatorischen Besuch ab und lassen später den Abend bei gut gekühltem Cider in einem Pub gediegen ausklingen.

Der zweite Tag in Friburg (alemannisch für Freiburg) steht ganz unter dem Motto "Matchday". Entsprechend dieser Parole zieht es uns wieder in die Innenstadt, um uns für diesen Tag zu stärken. Silke lotst uns dabei zielsicher ins Cafehaus, in dem wir ein absolut empfehlenswertes Frühstück genießen. Da bis zum Spiel noch genügend Zeit totzuschlagen ist, führt uns Silke auf eine prominente Erhebung am Rande der Stadt: Auf den Kanonenplatz. Von dort genießen wir eine ausgezeichnete Sicht auf die unten liegende Stadt und können sogar einen Blick auf die Spielstätte erhaschen, aus der die magische SGE nachher drei Punkte entführen wird (so ist jedenfalls der Plan). Voller Zuversicht machen wir uns also an den Abstieg. Mittlerweile ist auch Jochen aus Ravensburg in der Stadt angekommen, allerdings muss er sich auch noch stärken und so wird das Stadion als Treffpunkt ausgemacht.

Freiburger "Skyline"
Kurz vor dem Stadion trennt sich unsere illustre Reisegruppe und so treten Matze und meine Wenigkeit den letzten Kilometer zum Stadion an, der uns durch ein kleinbürgerliches Wohngebiert führt. Mein erster Gedanke, als wir durch eine kleine Strasse laufen: "Na, die Anwohner werden aber an den Spieltagen ihre wahre Freude haben". Aber alles läuft absolut gesittet ab und selbst die Frankfurter Orkhorde verzichtet ausnahmsweise darauf, plündernd und marodierend durch die Vorgärten zu ziehen.

Bis zum Anpfiff sind es noch gute eineinhalb Stunden und so schlagen wir die Zeit mit Bier trinken tot und erkunden das übersichtliche Stadiongelände. Nebenbei fährt der Mannschaftsbus der Eintracht auf das Gelände und der Busfahrer hat so seine liebe Not, das ausladende Gefährt ohne Schrammen auf den schmalen Parkplatz zu rangieren.

Zwischenzeitlich treffen Nandor und Mandana am Stadion ein, denen ich noch zwei Tickets organisieren konnte. Ein großes "Hallo", es wird zusammen angestoßen und Mandana ist sichtlich aufgeregt. Immerhin ist es ihr erster Stadionbesuch mit der magischen SGE und sie ist in ihrer Begeisterung kaum zu halten: "Voll super die Frankfurter. Die haben ja alle Jogginghosen an. Wie geil ist das denn"? Öhm, ja. Für einen weiteren Lacher sorgt dann noch Silkes Bruder, der es bis kurz vor Anpfiff nicht schafft, das Stadion zu finden. Hierzu muss angemerkt werden, dass der Gute in einem Vorort von Freiburg wohnt und somit über Ortskenntnisse verfügen sollte. Schließlich schafft er es dann doch und so teilt sich unsere Gruppe auf, um die Spielstätte zu entern.

Wenn wir in der Gästekurve stehn...
Im Stehblock gibt es die nächste Begrüßung durch Jochen und andere bekannte Gesichter aus Usingen und schon pfeifft der Unparteiische den Reigen an. Auch wir machen uns an die Arbeit und intonieren mit "Eintracht-du bist mein Verein, Frankfurt-schöne Stadt am Main..."das erste Lied. Dabei ist keinem bewusst, dass dieses Lied in einen 32-minütigen Sing-Sang ausarten wird. Selbst die Hartgesottetsten unter uns können sich irgendwann nicht mehr einkriegen vor lachen.

Fussball wurde indes auch noch gespielt: Gleich zu Beginn legt die Eintracht druckvoll los und hat in der ersten Viertelstunde drei hochkarätige Chancen aber Vaclav "What's Love" Kadlec, Rode und Djakpa haben scheinbar ihr Zielwasser nicht zu sich genommen. Danach hat der SC seine Abwehrprobleme zunehmend besser im Griff und erarbeitet sich seinerseits Chancen. Dabei bleiben die SC'ler aber genauso erfolglos wie die SGE.

Garantiert NICHT nachbearbeitet...
In der zweiten Hälfte ist dann der SC am Drücker und die Eintracht hat dabei einigen Dusel, dass sie nicht in Rückstand gerät. Glücklicherweise stellen sich die Freiburger bei der Chancenverwertung genauso dabbisch an, wie die SGE in der ersten Halbzeit. Da passt es wie die vielzitierte Faust aufs Auge, dass das erste Tor der Partie nicht durch eine schöne Kombination oder einen Spielzug erzielt wird, sondern durch einen glücklichen Zufall: Eine scharfe Hereingabe von Djakpa wird vom SC-Keeper Baumann mehr schlecht als recht abgewehrt, der Abpraller landet am Knie eines Freiburgers und von dort trudelt die Pille zu unserer Freunde ins Tor. 1:0 für uns. Der 400. Ligasieg ist in greifbarer Nähe aber die Gastgeber scheinen sich damit nicht anfreunden zu wollen. Im Gegenteil: Sie machen weiter Druck und in uns kommt wie so oft das unheimliche Gefühl hoch, das hier noch etwas zu unserem Ungunsten passiert und so kommt es dann auch. Nach einer Freiburger Ecke steigt Höfler am höchsten und köpft das Spielgerät an Trapp vorbei in den Kasten. Danach gehts turbulent auf dem Rasen weiter, als Heimkehrer Flum mit gelb-rot (unberechtigt) vom Platz fliegt und daraufhin meherere Handgemenge ausbrechen. Am Spielergebnis von 1:1 ändert das freilich nichts mehr und nach dem Schlusspfiff geht es zügig auf den bundesdeutschen Highway Richtung Frankfurt.

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