Mittwoch, 30. Oktober 2013

xxxOHNE MAMPF KEIN...JAZZxxx

Yo,

heute präsentiere ich der treuen Leserschaft wieder einmal eine Frankfurter Lokalität, in der man ein gepflegtes Bier zu sich nehmen kann: Das Mampf auf dem Sandweg.

Bei diesem Etablisement handelt es sich um eine Kneipe, die schon seit den 60ern ihre Pforten geöffnet hat. Allerdings trug die Kneipe damals noch den wohlklingenden Namen "Sandwegstube" und beherbergte zu dieser Zeit "Metzgergesellen, eingefleischte Hütchentrinker und Knobelfanatiker" und war das, was man im allgemeinen eine Spelunke nennt. Durch mehrere Besitzerwechsel ab den frühen 70ern (komplette und lesenswerte Geschichte des Mampf gibt es HIER) mauserte sich das Etablisement zu einer kleinen aber feinen Jazzkneipe, die durch zahlreiche Veranstaltungen wie Lesungen, Kabarettabende und natürlich Jazzkonzerte zu begeistern weiß.

So schaut's aus...
Wenn man einen Blick auf die reichhaltige Karte riskiert, ist man sofort von der reichhaltigen Auswahl übermannt: Diverse Biere, selbstgekelterter Apfelwein, Spirituosen, antialkoholische Getränke sowie diverse (warme und kalte) wohlschmeckende Speisen werden von der flotten Bedienung an den Tisch/Tresen gebracht und das alles zu durchaus humanen Preisen. Das gibt's nicht oft in Frankfurt.

Das Interieur wurde offensichtlich seit Bestehen der Kneipe nur marginal verändert und ist dementsprechend abgegriffen. Jedoch ist hier zu sagen, dass es hier in keinster Weisse schmuddelig ist, wie es oft in älteren Kneipen der Fall ist. Hier hat halt der Zahn der Zeit am Mampf genagt (höhö) und so ist der unverwechselbare Charme dieses Kleinods entstanden. Zudem sind die Wände (und auch die Decke) mit allerlei Postern, Karrikaturen und der Todesanzeige von Rudi Dutschke (!) tapeziert, was bei mir ein heimeliges Feeling entstehen lässt. Apropos heimelig: Während der kalten Jahreszeit erwärmt ein stilechter Kachelofen die Gäste.



Bewertung:
  • Lage: Ähnlich wie der Buddha-Bar-Kisok befindet sich das Mampf auf dem Sandweg und ist somit wunderbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie der U-Bahn (Ausstieg ZOO oder Merianplatz) zu erreichen. Daher 4 von 5 Punkten.
  • Bedienung: Der Laden wird in der Regel von zwei jüngeren Damen (ich tippe mal auf Studentinnen) geschmissen und das in einer aufmerksamen und freundlichen Art. Hier bleibt kein Wunsch unerfült. 4 von 5 Sternen.
  • Interieur: Wie schon erwähnt ist das Mampf voll mit abgegriffenen Möbeln und Kram aller Art ohne dreckig oder Messi-like zu sein. Im Gegenteil: Hier ist es urgemütlich! 4 von 5 Sternen.
  • Preise: Unschlagbar günstig für Frankfurter Verhältnisse. 5 von 5 Sternen.
  • Publikum: Vom Anzugträger bis hin zum Altjazzer ist alles vertreten. Mittendrin tummeln sich noch ein paar Studenten und so entsteht eine angenehme Atmosphäre. Gut so! 5 von 5 Sternen.
  • Extrastern: Den Extrastern gibt es auf jeden Fall für den funktionierenden Elvisflipper, der liebevoll gehegt und gepflegt wird.

Freitag, 25. Oktober 2013

xxxANOTHER PERFECT DAYxxx

Yo,

was im normalen Ligabetrieb der Eintracht momentan versagt bleibt, klappt im UEFA-Cup ohne größere Probleme. Die Rede ist vom SIEGEN. Klar, was auch sonst. Fairerweise muss man dazu auch sagen, dass der SGE in der Gruppe eigentlich nur Fallobst mit anständigen Zweitliganiveau gegenübersteht. Obwohl, die muss man ja auch erstmal weghauen. Fragt mal den VFB Stuttgart. Der kann euch davon ein Liedchen singen, kicher. Aber was andere Vereine so anstellen soll uns jetzt nicht weiter scheren. Daher ab zum Spielbericht:

Trotz einem übermächtigen Aktenberg auf meinem Schreibtisch und marodiereden Patienten schaffe ich es ansatzweise pünktlich (hüstel) in den Feierabend zu starten und treffe mich etwas später mit Invader Ace im Ostend, um gemeinsam zum Stadion zu fahren. Untermalt wird die kurze Autofahrt mit dem Song "Three Little Pigs" von GREEN JELLY, den ich zuletzt in meiner Jugend gehört habe und mich schlagartig in jene Zeit zurückversetzt. Herrlich, was grausiger Crossover so mit einem anstellen kann.


Green Jelly - Three Little Pigs - MyVideo

An der Rennbahn parken wir das Vehikel in einer Seitenstraße und machen uns auf zum Stadion. Dieses Vorhaben ist nicht sonderlich von Erfolg gekrönt, da uns die Discotrinkhalle schräg gegenüber in unseren Bann zieht und uns zum Verweilen einlädt/zwingt. Bei bleiernem Binding warten wir auf Tim und Gebbi, die nicht lange auf sich warten lassen und mit uns den nächsten Stop des Abends angehen: Das Oberforsthaus. Hier vergrößert sich unsere Reisegruppe erneut, wir werden Zeuge skuriller Begebenheiten (ich sag nur 12 Bier!) und lassen etwas Zeit an uns vorbeiziehen. Eine halbe Stunde vor Anpfiff eisen wir uns von diesem Etablisement des Liebe los und machen uns auf den Weg zum Stadion, der routiniert und ohne große Hindernisse bewältigt wird.

Erst Plaste, dann Holz. KAPISCH?
Im Stadion wird dann die Choreo nach kurzer und eindringlicher Einweisung (erst Plastik UND DANN erst Holz) geschmeidig umgesetzt (Bilder hier) und auf der Gegenseite erscheint ein hundertfaches Blitzlichtgewitter. Muss also ganz gut gewesen sein, hüstel.

Auf dem Rasen präsentiert sich die SGE von ihrer magischen Seite und drängt ihren Gegner Maccabi Tel Aviv von Beginn an in dessen Hälfte und lässt ihn so gut wie überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Als Belohnung klingelt es dann auch nach 12 Minuten im Kasten der Gäste, als "What's Love" Kadlec den Abpraller von Meiers' Kopfball in guter alter Torjägermanier hinter die Torlinie drückt. Yo, so kann's weitergehen und im Gegensatz zu den letzten Spielen in der Bundesliga geht es auch tatsächlich so weiter: Die Eintracht spielt weiterhin stark auf, kombiniert wie von Zauberhandfuss und ist dem zweiten Tor näher als Maccabi einem gelungenem Pass. Aber aus irgendeinem Grund will das zweite Tor nicht fallen. Es ist zumHaare raufen aber als "Trostpflaster" fliegt ein generischer Spieler wegen wiederholtem Handspiels mit gelb-rot vom Platz. Immerhin etwas.

Nix zu sehen...
Die zweite Halbzeit bietet ein unverändertes Bild auf dem Spielfeld: Die Eintracht ist weiterhin das dominierende Mannschaft und macht nun auch endlich das erlösende zweite Tor durch Alex Meier, der mit dem Kopf einnetzt. Das Team aus Tel Aviv bricht nun vollends ein und die SGE hat zuhauf Möglichkeiten, das Spielergebnis weiter in die Höhe zu schrauben aber Keeper Pablo vernagelt sein Tor nach allen Regeln der Kunst und sorgt dafür, dass es beim schmeichelhaften 2:0 für die Hausherren bleibt.

Tagesmusik:
MOTÖRHEAD-Motörhead Essential (2CD)

Montag, 21. Oktober 2013

xxxUND WÖCHENTLICH GRÜßT DAS AUSGLEICHSTIERxxx

Yo,

Länderspielpause ist Arsch! Aber sowas von! Aber der "Nationale Wohlfühlzirkus aus dem Hause Löw" ist ja nun gottlob wieder vorbei und gegen den taumelnden Nürnberger Fussballclub schien der 400. Ligasieg der magischen SGE so gut wie in trockenen Tüchern...

Herrlich: Die Sonne scheint noch einmal mit voller Kraft, mein Gemüt schraubt sich in ungeahnte Höhen und die Jacke kann auch im Schrank bleiben. Bombe, also nix wie ab in den Stadtwald. Am Hauptbahnhof nimmt mich schon die übliche Entourage in Empfang und einen Dosenschoppen als standesgemäße Begrüßung gibt es obendrein auch noch dazu. Ach ja, so lässt es sich leben. Wir schlagen daraufhin die übliche Route über das Oberforsthaus ein, verweilen dort einige Zeit, die Laune bleibt auf konstant hohem Niveau und es befällt mich ein Feeling, dass sich in der Regel nur im Urlaub einstellt. Aber jeder Urlaub geht mal zu Ende und so begeben wir uns gemächlichen Schrittes zum Stadion, überwinden wie immer nonchalant die Einlasskontrolle und entern schlussendlich den Oberrang.

True Story
Nach der üblichen Stadionfolklore pfeifft der Unparteiische das Spiel an und es entwickelt sich eine Partie, die insgesamt auf niederem Niveau verharrt. Zwar macht die Eintracht das Spiel ohne jedoch die dazugehörigen Torchancen zu kreiren. Lediglich Aigner hat kurz vor Anpfiff eine gute Möglich keit zur Führung, die aber vom Nürnberger Schlussmann entschärft wird.
 
Wie immer halt...
Halbzeit zwei beginnt ähnlich druckvoll wie die erste und diesmal belohnt sich die Eintracht sogar: Der wiedergenesene Meier passt mit Augenmaß auf "What's Love" Kadlec, der den Ball ohne Nervenflattern flach ins Eck bugsiert. Na endlich, jetzt müssen die Nürnberger doch endlich mal auseinanderfallen. Immerhin kommt von denen nicht unbedingt viel. Aber denkste, die Eintracht stellt das Fussballspielen mit der Führung schlagartig ein und agiert wie eine verängstigte Hasenbande, die förmlich um den Ausgleich bettelt. Klar, dass so ein Verhalten die Nürnberger erstarken lässt, die zehn Minuten nach dem Rückstand fast den Ausgleich für sich verbuchen können, als Stark's Hammerschuß lediglich an die Latte klatscht. "Macht nix" denken sich wohl die Franken, "der Ausgleich kommt für den Gegner eh' in den letzten fünf Spielminuten". Tja und genauso kommt es dann: In der 86 Minute verliert Russ vor dem Tor das Gleichgewicht, geht zu Boden und macht so den Weg für die Clubberer frei, die sich nicht lange bitten lassen und durch Drmic das 1:1 erzielen. Slapstick pur was dort auf dem Rasen geboten wird. Wir sind alle konsterniert während die Nürnberger Anhänger oberkörperfrei die Bude zu recht abfeieren. Zudem müssen dann noch mitansehen, wie Pinola kurz vor Abpfiff fast den gesamten Spielverlauf auf den Kopf stellt und zu einem Weitschuss ansetzt. Aber Trapp kann zum Glück das Geschoss entschärfen. Eine Niederlage wäre auch zuviel des Guten gewesen.

Dienstag, 8. Oktober 2013

xxxDER 32 MINUTEN SONG ODER: "LOST IN FREIBURG"xxx

Yo,

die schöne Stadt Freiburg im Breisgau ist neben ihrer lieblichen Altstadt für ihr warmes Klima bekannt und zieht somit eine Herrschar von Touristen an. Somit ist die kreisfreie "Großstadt" (Wiesbaden ist größer) immer eine Reise wert und da die magische SGE am Sonntag auf den örtlichen Studentenclub Sportclub treffen sollte, entschieden wir uns zu einem kleinen Road Trip in den Süden der Republik.

Regen! Das ganze verdammte Wochenende soll es regnen. Mehr hat mir die Wetterapp meines Wischtelefons nicht mitzuteilen, als wir am Samstag ins Auto steigen, um in den Breisgau zu reisen. Aber mit Musik lässt sich ja bekanntlich so einiges ertragen und mit Another Perfect Day von MOTÖRHEAD ist dann auch zügig die passende Langrille für die Überlandfahrt gefunden. Noch schnell den Matze in Wiesbaden eingeladen und dann geht es endlich ab auf die Piste. Die dreistündige Reisezeit verfliegt schneller als gedacht und als plötzlich aus den Regenschwaden die badischen Berge auftauchen, ist uns allen klar: Die Destination ist nicht mehr fern.

Nachdem wir uns einquartiert haben (dickes DANKE an Silke), geht es auch schon los, um den Charme der Altstadt in uns aufzusaugen. Hier und dort wurde mal in einem der Geschäfte gestöbert, die sich in den zahlreichen "Gässlen" verstecken, statten dem Münster den obligatorischen Besuch ab und lassen später den Abend bei gut gekühltem Cider in einem Pub gediegen ausklingen.

Der zweite Tag in Friburg (alemannisch für Freiburg) steht ganz unter dem Motto "Matchday". Entsprechend dieser Parole zieht es uns wieder in die Innenstadt, um uns für diesen Tag zu stärken. Silke lotst uns dabei zielsicher ins Cafehaus, in dem wir ein absolut empfehlenswertes Frühstück genießen. Da bis zum Spiel noch genügend Zeit totzuschlagen ist, führt uns Silke auf eine prominente Erhebung am Rande der Stadt: Auf den Kanonenplatz. Von dort genießen wir eine ausgezeichnete Sicht auf die unten liegende Stadt und können sogar einen Blick auf die Spielstätte erhaschen, aus der die magische SGE nachher drei Punkte entführen wird (so ist jedenfalls der Plan). Voller Zuversicht machen wir uns also an den Abstieg. Mittlerweile ist auch Jochen aus Ravensburg in der Stadt angekommen, allerdings muss er sich auch noch stärken und so wird das Stadion als Treffpunkt ausgemacht.

Freiburger "Skyline"
Kurz vor dem Stadion trennt sich unsere illustre Reisegruppe und so treten Matze und meine Wenigkeit den letzten Kilometer zum Stadion an, der uns durch ein kleinbürgerliches Wohngebiert führt. Mein erster Gedanke, als wir durch eine kleine Strasse laufen: "Na, die Anwohner werden aber an den Spieltagen ihre wahre Freude haben". Aber alles läuft absolut gesittet ab und selbst die Frankfurter Orkhorde verzichtet ausnahmsweise darauf, plündernd und marodierend durch die Vorgärten zu ziehen.

Bis zum Anpfiff sind es noch gute eineinhalb Stunden und so schlagen wir die Zeit mit Bier trinken tot und erkunden das übersichtliche Stadiongelände. Nebenbei fährt der Mannschaftsbus der Eintracht auf das Gelände und der Busfahrer hat so seine liebe Not, das ausladende Gefährt ohne Schrammen auf den schmalen Parkplatz zu rangieren.

Zwischenzeitlich treffen Nandor und Mandana am Stadion ein, denen ich noch zwei Tickets organisieren konnte. Ein großes "Hallo", es wird zusammen angestoßen und Mandana ist sichtlich aufgeregt. Immerhin ist es ihr erster Stadionbesuch mit der magischen SGE und sie ist in ihrer Begeisterung kaum zu halten: "Voll super die Frankfurter. Die haben ja alle Jogginghosen an. Wie geil ist das denn"? Öhm, ja. Für einen weiteren Lacher sorgt dann noch Silkes Bruder, der es bis kurz vor Anpfiff nicht schafft, das Stadion zu finden. Hierzu muss angemerkt werden, dass der Gute in einem Vorort von Freiburg wohnt und somit über Ortskenntnisse verfügen sollte. Schließlich schafft er es dann doch und so teilt sich unsere Gruppe auf, um die Spielstätte zu entern.

Wenn wir in der Gästekurve stehn...
Im Stehblock gibt es die nächste Begrüßung durch Jochen und andere bekannte Gesichter aus Usingen und schon pfeifft der Unparteiische den Reigen an. Auch wir machen uns an die Arbeit und intonieren mit "Eintracht-du bist mein Verein, Frankfurt-schöne Stadt am Main..."das erste Lied. Dabei ist keinem bewusst, dass dieses Lied in einen 32-minütigen Sing-Sang ausarten wird. Selbst die Hartgesottetsten unter uns können sich irgendwann nicht mehr einkriegen vor lachen.

Fussball wurde indes auch noch gespielt: Gleich zu Beginn legt die Eintracht druckvoll los und hat in der ersten Viertelstunde drei hochkarätige Chancen aber Vaclav "What's Love" Kadlec, Rode und Djakpa haben scheinbar ihr Zielwasser nicht zu sich genommen. Danach hat der SC seine Abwehrprobleme zunehmend besser im Griff und erarbeitet sich seinerseits Chancen. Dabei bleiben die SC'ler aber genauso erfolglos wie die SGE.

Garantiert NICHT nachbearbeitet...
In der zweiten Hälfte ist dann der SC am Drücker und die Eintracht hat dabei einigen Dusel, dass sie nicht in Rückstand gerät. Glücklicherweise stellen sich die Freiburger bei der Chancenverwertung genauso dabbisch an, wie die SGE in der ersten Halbzeit. Da passt es wie die vielzitierte Faust aufs Auge, dass das erste Tor der Partie nicht durch eine schöne Kombination oder einen Spielzug erzielt wird, sondern durch einen glücklichen Zufall: Eine scharfe Hereingabe von Djakpa wird vom SC-Keeper Baumann mehr schlecht als recht abgewehrt, der Abpraller landet am Knie eines Freiburgers und von dort trudelt die Pille zu unserer Freunde ins Tor. 1:0 für uns. Der 400. Ligasieg ist in greifbarer Nähe aber die Gastgeber scheinen sich damit nicht anfreunden zu wollen. Im Gegenteil: Sie machen weiter Druck und in uns kommt wie so oft das unheimliche Gefühl hoch, das hier noch etwas zu unserem Ungunsten passiert und so kommt es dann auch. Nach einer Freiburger Ecke steigt Höfler am höchsten und köpft das Spielgerät an Trapp vorbei in den Kasten. Danach gehts turbulent auf dem Rasen weiter, als Heimkehrer Flum mit gelb-rot (unberechtigt) vom Platz fliegt und daraufhin meherere Handgemenge ausbrechen. Am Spielergebnis von 1:1 ändert das freilich nichts mehr und nach dem Schlusspfiff geht es zügig auf den bundesdeutschen Highway Richtung Frankfurt.

Freitag, 4. Oktober 2013

xxxMITTEN IM ASIA-ECKxxx

Yo,

in loser Folge präsentiere ich hier auf diesem Kanal die schönsten Lokalitäten, in denen man ein gepflegtes Bier konsumieren kann. Heute im Fokus: Der Buddha-Bar Kiosk auf dem Sandweg.

Immer einen Besuch wert
Schon von aussen macht der Buddha-Bar Kiosk (unter Liebhabern auch liebevoll BBK genannt) einiges her. Vor dem Laden stehen mehrere Tische und Stühle, die zum Verweilen einladen, in den Schaufenstern sind dutzende Wein- und Spirituosenflaschen zu sehen und das grell leuchtende "OPEN"-Schild lockt den durstigen sowie neugierigen Kunden ins Ladeninnere. Dort offenbart sich dann ein reichhaltiges Biersortiment, das in der Frankfurter Trinkhallen- und Kioskszene wohl einzigartig sein dürfte. Hinter dem Tresen verdingen sich in der Regel abwechselnd drei mürrische Gestalten, die einem wortkarg und in atemberaubender Langsamkeit die Kupeken aus dem Säckel ziehen. Aber so ist es halt in Buddhas Reich: Langsamkeit ist Trumpf, um zu sich selbst zu gelangen (oder so ähnlich). Für Entertaiment ist indes auch gesorgt: Ein Laptop versorgt die Kundschaft fortlaufend mit den heissesten youtube-Clips und bei Bedarf auch mit spiritueller Musik aus dem Lande Buddhas. Sollte der Gast einmal einen Druck auf der Blase verspüren, so steht einem das kioskeigene WC selbstverständlich zur Verfügung. Allerdings muss man sich erst durch den Haufen Sperrmüll kämpfen, der im Hinterraum abgestellt wurde. Aber hat man erst einmal diese Hürde genommen, bekommt man sanitären Luxus der Extraklasse geboten (Licht und nicht abschliessbare Tür).

Super Sache...

Bewertung:
  • Lage: Der BBK befindet sich im sogenannten Asia-Eck. Der Name rührt daher, dass der Laden von einem Thai-Restaurant und einem Asia-Express umringt ist und dem Standort einen ganz besonderen Flair verleiht (und dem Hungrigen Gelegenheit bietet, eine Mahlzeit einzunehmen). Zu erreichen ist der BBK recht einfach mit der U-Bahn (Ausstieg ZOO oder Merianplatz). Daher 4 von 5 Sternen.
  • Bedienung: Mürrisch, wortkarg und an guten Tagen sogar einsilbig. Besonders schnell wird man auch nicht bedient aber irgendwie kann man denen nicht böse sein. Daher 3 von 5 Sternen.
  • Interieur: Nun ja, draussen lässt es sich hervorragend auf dem Stuhlsammelsurium sitzen aber wie schon erwähnt, verschönert im Hinterraum ein Haufen Unrat den Kiosk. Da könnte man mal Hand anlegen. 2 von 5 Sternen.
  • Preise: Absolut OK. Das kostengünstigste Bier dürfte so um 1,10 Euro liegen während das Nobelbier bei 1,70 Euro liegt. 4 von 5 Sternen.
  • Publikum: Hier ist alles vertreten, was in Ffm umherläuft: Arbeiter, Studenten, Assis, Freaks und Hunde. Somit wird man desöfteren Zeuge kurioser Situation. 5 von 5 Sternen.
  • Extrastern: Ganz klar die "Terrasse" vor dem Laden und im Sommer definitiv der "Place To Be" auf dem Sandweg.

Dienstag, 1. Oktober 2013

xxx399 statt 400xxx

Yo,

das momentane Chaos beim Hamburger Spottverein Sportverein verschafft mir momentan eine immense Schadensfreude. Herrlich wie der "Bundesligadino" Jahr für Jahr das internationale Geschäft als Saisonziel ausgibt und dann kläglich vergeigt. Und die internen Quelereien erst. Einfach herrlich. Mein Glück wäre perfekt, wenn es den Verein endlich mal in die Zweitklassigkeit verschlagen würde aber wahrscheinlich reicht dieser eine beschissene und glücklich errungene Punkt im Stadtwald am Ende aus, um die Klasse zu halten.
Feiste Lipidbemme, worre?!
Dabei beginnt der Tag formidabel. Bei einem durstlöschendem Getränk am Oberforsthaus genießen der Bernd und meine Wenigkeit den Altweibersommer, fachsimpeln über alternative Verhütungsmethoden ("Gefrierbeutel mit Einmachgummis oder Spirale aus Alufolie-das ist hier die Frage") und begrüßen etwas später Tim und Geppi, die von ihrer Trinkhallentour bei uns aufschlagen. Für Entertainment wird dann auch noch gesorgt, als genau vor der Trinkhalle die Whiskey-Tram anhält und einen Dudelsackspieler ausspuckt, der sich nicht lange bitten lässt und ein paar Melodien aus seinem Repertoire zum besten gibt. Vor allem Tim ist begeistert und kann kaum noch an sich halten, was wohl an der famosen Trinkgeschwindigkeit ("Alle 15 Minuten ein Bier!") liegen könnte, hüstel.

Melodien für Millionen...
Wenn es am schönsten ist, soll man ja bekanntlich gehen und so halten wir es dann auch. Der Anpfiff ist schließlich nicht mehr fern und schließlich müssen wir noch durch die Kontrollen. Aber wie so oft zuvor werden wir einfach durchgewunken und so schlurfen wir dem Herdentrieb stumpf gehorchend zur Spielstätte. Wenige Minuten später nehmen wir unsere Plätze ein und werfen einen Gruß unseren Nachbarn zu während routiniert die Stadionfolklore intoniert wird. Auf dem Spielfeld beginnt die Partie auf beiden Seiten etwas verhalten, die SGE versucht wieder, den Ball laufen zu lassen während die Hamburger versuchen, ihre nicht immer sattelfeste Defensive in den Griff zu bekommen. Selbst der ansonsten sichere Rene Adler gerät etwas ins wanken, als er Barnettas Flanke unterfliegt (Nikolov lässt grüßen) und Aigner ungestört mit dem Kopf zum Abschluss kommt. Zum Torerfolg steht dann leider die Unterlatte im Weg. Ein paar Minuten später dreht dann das ganze Stadion ab, als sich der Hamburger Djourou nach einem Zweikampf eine gefühlte Viertelstunde auf dem Platz wälzt und man schon fast Bedenken um seinen Gesundheitszustand bekommt. Aber wie von der Tarantel gestochen steht er wieder auf und stolziert auf dem Rasen umher, als wäre nichts geschehen. Die darauffolgenden Pfiffe bei jedem seiner Ballkontakte hat er sich somit redlich verdient. 

...
Fussball wurde neben der Schauspieleinlage a la Schwanensee dann auch noch gespielt und zwar vorzugsweise von der magischen SGE, welche die eklatanten Abwehrprobleme des HSV ausnutzt: Aigner sprintet in unnachahmlicher Manier (wo nimmt der Kerl bloß die Energie her?) an seinem Opponenten auf der rechten Seite vorbei, hat danach alle Zeit der Welt und legt im bilderbuchstyle auf Flum auf, der den Ball nur noch über die Linie drücken muss. 1:0, läuft. Aber anstatt weiter Druck aufzubauen, kommt nun der Hamburger Sportverein besser ins Spiel und macht kurz vor dem Pausenpfiff durch Lasogga tatsächlich noch den Ausgleich. Wenn man bedenkt, dass der Treffer in der Nachspielzeit gefallen ist, ist man noch angepisster.

Zweite Hälfte, neues Glück heißt es dann und es sieht zeitweise ganz gut aus: Hamburg agiert zumeist harmlos und bietet der SGE ein paar Chancen bis wieder einmal Russ ein Einsehen hat und den Ball nach ansehnlicher Freistoßvariante am Hamburger Torwart vorbeispitzelt. "Yo, da wars wohl" denke ich mir in meiner Berufsjugendlichkeit aber Pustekuchen. Zwar verwaltet die Eintracht das Ergebnis recht effektiv aber wieder schafft es der HSV kurz vor dem Ende den Ausgleich zu erzielen, diesmal in der Gestalt von Jansen. Boah, blanker Hass für diesen miesen Verein. Anders kann ich es nicht in Worte fassen. Naja, das Gefluche bringt alles nichts und so gibt es einen Trostschoppen am Oberforsthaus bevor uns das Nachtleben in Beschlag nimmt.

Tagesmusik:
RINGWORM-The Promise
KYUSS-Blues For The Red Sun
GENEPOOL-In Circles
I AM THE AVALANCHE-Avalanche United