es ist Samstagnachmittag, es ist auf gut deutsch gesagt ARSCHKALT und aus irgendeinem Grunde schmerzen mir seit gestern beide Knie. Das ist allerdings nicht das einzige, was mir seit gestern Schmerzen bereitet:
Auswärtsspiel an einem Freitag bedeutet, dass man entweder Urlaub nehmen oder Überstunden abfeiern muss. Ich ziehe die letzte Variante vor und mache pünktlich um 12 Uhr Feierabend, um noch ausreichend Zeit zu haben, mich Zuhause für das Spiel zu präparieren. Soll ja ARSCHKALT werden. Eine dicke Jacke und die guten alten Stutzenstrümpfe sollen mich vor dem Kältetod bewahren. Ich fühle mich ausreichend vorbereitet und mache mich auf zum Hauptbahnhof, an dem die Busse der FuFA nachher losfahren werden aber vorher gibt's noch einen Warm-Up-Schoppen im Gleis in fachmännischer Begleitung. Man gönnt sich ja sonst nichts. Dann ab zum Bus, der sich erwartungsgemäß verspätet aber eine Stunde Verspätung ist schon allerhand. Zu allem Überfluss darf die Bordtoilette nicht benutzt werden. Begründung des Fahrers: "Die ist nicht wetterfest. Die darf man bei diesen Temperaturen nicht benutzen". Aha, super. Daumen hoch dafür, danke! Der planmässige Stop an der Wintersporthalle wird dann umgehend zur Blasenerleichterung im Wald genutzt. Jetzt kann es aber endlich losgehen.
Mangelnde Hygiene im Bus ist kein Kavaliersdelikt |
Kurz vor Düsseldorf wird noch mal ein kurzer Raucher-Pinkel-Stop eingelegt. Die Raststätte ist schon bei unserer Ankunft fest in Frankfurter Hand, was für die zwei Düsseldorfer die sich auf den Rastplatz verirren eher unangenehme Folgen hat. Ihre Schnelligkeit dürfte die beiden Glücklichen vor Schlimmeren bewahrt haben.
Dann geht's weiter und eine knappe halbe Stunde später sind wir auch schon am Düsseldorfer Stadion, das den klangvollen Namen "ESPRIT-Arena" trägt. Es gibt wahrlich schönere Namen. Glücksgas-Stadion zum Beispiel, hüstel. Naja, nichts wie raus aus dem Vehikel, wir haben ja schließlich Durst. Und ausserdem soll es ja hier auch noch einen Outlet geben, kicher...
Deutschlands größtes Outletcenter |
Caught In A Mosh |
Es wurde warm |
Da war die Welt noch in Ordnung |
Irgendwie pendelt mein Gemütszustand zwischen Belustigung und Frust und ich würde gerne ein Bier trinken. Tja, Pech gehabt. In Düsseldorf gibt es im Ausschank nur alkoholfreies Bier und das kann ich jetzt am allerwenigsten gebrauchen.
In der zweiten Halbzeit schreien wir uns erneut die Seele aus dem seelenlosen Leib und es scheint etwas zu nutzen. Die Eintracht macht Druck, stört früh die Hausherren und versucht, den Anschlusstreffer zu erzielen aber Aigner setzt die passgenaue Flanke von Oczipka knapp neben den Pfosten. Weiter geht's. Die Eintracht zeigt Moral und bleibt am Ball aber das nächste Tor darf wieder die Fortuna bejubeln: 3:0. Die Laune im Eintrachtblock ist eisig und das liegt garantiert nicht an den Aussentemperaturen.
Hier gibt es für uns nichts mehr zu holen und zehn Minuten vor dem Abpfiff trete ich den Gang zu unserem Bus an, um der Drängelei am Ausgang zu entgehen. Es ist immer noch ARSCHKALT und von der Ferne hört man den Torjubel zum 4:0. Auf das eine Tor kommt es jetzt dann auch nicht mehr an.
Die Rückfahrt verläuft dank Howie Carpendale (Back To Howie-Island) und diverser Kaltgetränke recht entspannt und alsbald erreichen wir wieder die Südseite des Frankfurter Hauptbahnhofs. Man verabschiedet sich noch kurz und so verschwinden wir in die kalte Frankfurter Nacht.
Verarbeitungsmusik:
COCK SPARRER-Shock Troops
STRIFE-Witness A Rebirth
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