bisweilen lese ich ja gerne das 11Freunde-Magazin. Das liegt daran, dass sich das Heft nicht wie viele andere Fussballzeitschriften (ich meine hier hauptsächlich den Kicker oder die SportBILD) nur mit dem Sport beschäftigt sondern auch mit dem, was sich im Umfeld dieses Sports abspielt und auch dazugehören. Sei es die "Top Ten der Trainer mit den kürzesten Amtszeiten", Platzstürme durch Tiere oder kuriose Auswärtsfahrten der Fans eines Viertligisten, der seine besten Zeiten irgendwann in den 70ern hatte.
Über die Eintracht gibt es in der Regel nicht so viel zu lesen und wenn es doch einen Artikel gibt, dann zumeist über den von ihr zelebrierten "Fussball 2000" Anfang der 90er und der damit unzertrennlich verbundenen vergeigten Meisterschaft von '92.
In der aktuellen Ausgabe der 11Freunde gibt es wieder einmal einen Artikel über die SGE zu lesen. Allerdings handelt es nicht von der Thematik, die ich im vorherigen Absatz angerissen habe sondern darüber, dass die Eintracht im wohl finanzstärksten Gebiet der Bundesrepublik beheimatet ist aber nicht in der Lage ist, davon zu profitieren. "Warum eigentlich?" wird in einem Teil der Überschrift gefragt. Ja, warum eigentlich?
Dieses Thema hat mich schon des öfteren beschäftigt und war auch schon Bestandteil einer etwas längeren Diskussion zwischen Invader Ace und meiner Wenigkeit. Zu einer Erklärung sind wir damals allerdings nicht gekommen, was wohl am Bier gelegen haben mag. Ebenso wenig zu einer Erklärung kommt der Artikel in der eben erwähnten 11Freunde-Ausgabe. Darin wird hauptsächlich das Verhältnis zwischen den Banken (naheliegend) und Eintracht Frankfurt beleuchtet: In den 90ern galt die "Diva vom Main" durch ihre Finanzpolitik (mehr ausgeben als einnehmen=drohende Pleite und Lizenzentzug) als derart unseriös, dass die Finanzwelt lieber die Finger vom Verein liess als sich als Sponsor zu betätigen und sich eventuell die Finger zu verbrennen. Heute gilt der Verein als graue Maus im deutschen Fussballkosmos, die sich nimmermüde in den Schatten von Leverkusen, Wolfsburg und sogar der TSG aus Hoffenheim (Bruchhagen) stellt und somit den immer noch kraftstrotzenden und dem Glamour nicht abgeneigten Finanzinstituten nicht gerade den Anreiz verschafft, Geld in den Verein zu pumpen, damit dieser höhere Weihen erreicht. Lediglich die Helaba ist in der Sponsorenliste anzutreffen, ein Institut das zum grauen Image durchaus passt.
Commerzbank: Steht nur drauf...mehr aber auch nicht |
Aber liegt es wirklich nur daran? Warum schafft es der Verein nicht, mehr Sponsoren aus Frankfurt bzw. dem Rhein-Main-Gebiet zu gewinnen? Oder kommen noch andere Faktoren dazu, die verhindern das die Eintracht mehr Geld akquiriert? Etwa die "Fans des alten und neuen Randalemeisters" die durch ihr Gebaren eine Sponsorenschaft der Frankfurter Börse verhindert haben sollen wie es ein anonymer Schreiber mit dem Synonym "mainzer" in den Kommentaren der Frankfurter Rundschau nimmermüde schwadroniert?
Sicherlich schmücken sich potenzielle Sponsoren äußerst ungern mit einem Verein, dessen Fans in den Medien bisweilen mäßig bis schlecht wegkommen aber andere Vereine haben auch schwarze Schafe in ihrer Anhängerschaft zu beklagen, die in der Presse ein schlechtes Licht auf "ihren" Verein werfen wie beispielsweise Dortmund vor zwei Wochen.
Passt heute besser als in diesem Post. Good Times eben... |
Oder ist es schlichtweg das Fehlen einer Vision bzw. einer Vereinsphilosophie, wie es Übungsleiter Veh in jüngerer Vergangenheit häufiger moniert hatte, um die Überzeugungsarbeit bei den Sponsoren zu vereinfachen? Eine längerfristige Vision wäre sicherlich förderlich, um potenzielle Geldgeber zu einem Engagement zu bewegen.
Viel los und doch kein Geld da... |
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus eben diesen und noch anderen Punkten, die dafür sorgen, dass der Fussball und das Geld sich in Frankfurt weiterhin fremd bleiben...
Tagesmusik:
COLD WORLD-Dedicated To Babies Who Came Feet First
EMPOWERMENT-Gegen.Kult
BARONESS-Yellow&Green
PURIFIED IN BLOOD-Flight Of A Dying Sun
WHILE SHE SLEEPS-The North Stands For Nothing
BLACK FRIDAY'29-2009