das Jahr ist schon so gut wie vorbei und da wird es Zeit, für meinen persönlichen Jahresrückblick. Dabei wird, wie sollte es auch anders sein, der Hauptaugenmerk auf Musik liegen. Here We Go:
KVELERTAK-s/t
KVELERTAK sind unbestritten die Band des Jahres. Mit ihrem "exotischem" Mix aus Schwanzrock, Punk und Black Metal haben die Skandinavier einen tonnenschweren Bastard geschaffen, der wirklich arschlang meinen Plattenteller besetzt hielt. Leider konnte ich deren Show in Giessen nicht beiwohnen. Ich habe noch nie so geweint.
METALLICA-...And Justice For All
Keine Neuerscheinung aber dafür ein Klasiker. ...And Justice For All war übrigens die erste Platte der Metallegende, welche ich in meinen Besitz bringen konnte und diese kann mich immer noch von der ersten Sekunde in ihren Bann ziehen. Viele bemängeln den Schuhkartonsound der Scheibe aber er passt meiner Meinung einfach perfekt zu den ausufernden Songs des Albums.
AGAINST YOUR SOCIETY-Eroded By The Breeze
Mit Eroded By The Breeze haben AYS einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht. Weg vom schnellen Geknüppel hin zum schleppenden, verzweifelten Hardcore ohne sich an momentane Trends in diesem Genre ranzuschmeißen. Sogar das Layout passt zum Sound.
DIO-The Collection
Die Musik von Ronnie James DIO kannte ich zwar schon vorher aber erst sein Tod in diesem Jahr war der Auslöser, mich etwas genauer mit seinem Schaffen zu beschäftigen. Dabei habe ich Unmengen an Hits und schönen Liedern entdeckt, die wohl ewig zeitlos bleiben werden: "We Rock", "Rainbow In The Dark" und "Holy Diver", um nur ein paar zu nennen. R.I.P. Ronnie James Dio...
BARONESS-Blue Record
Dieses Album dürfte wohl das meistgehörte von mir in diesem Jahr sein. Hier werden ruhige und zugleich wilde Traumwelten geschaffen, in denen sich Sludge, Punk, Psychedelic Rock und Stoner gemeinsam austoben dürfen. Dabei gelingt es BARONESS während der Genrejongliererei, den musikalischen roten Faden nicht zu verlieren.
MOTÖRHEAD-1916
Für viele ist Ace Of Spades DAS MOTÖRHEAD-Album schlechthin aber für mich ist es 1916. Warum? Es ist eben nicht ganz so MOTÖRHEAD-typisch wie die meisten anderen Werke der Band (mit Ausnahme von Another Perfect Day). Näher beschreiben kann und mag ich das an dieser Stelle nicht, ich rate lieber: Anhören...
KYLESA-Static Tensions
Ähnlich wie BARONESS bedienen sich KYLESA aus den Töpfen Sludge, Stoner, Punk und Psychedelic. Dabei verzichtet die Band größtenteils auf ruhigere Momente sondern widmet sich lieber der lauten Derbheit, welche durch die gröhlig-expressiv-aufgeladenen Vocals und die zwei Drummer so richtig schön in Szene gesetzt werden. Umrahmt wird Static Tensions dann noch von schönen Melodieeinsprenksel, die sich vom walzenden Lärm nicht unterkriegen lassen.
THE SWORD-Warp Riders
Auf Warp Riders zelebrieren die Texaner einen knochentrockenen Sound, der irgendwo im Dickicht zwischen Heavy Metal und Hard Rock sich versteckt hält. Dabei schielen bisweilen METALLICA, DEEP PURPLE und Konsorten um die Ecke. Erstaunlicherweise klingt Warp Riders aufrichtig und eigenständig. Ich frage mich immer noch, warum der Nebel das nicht mag...
SMOKE BLOW-The Record
Nach zwei "poppigeren" Alben haben die Kieler wieder ihre Liebe zur Ungestümtheit entdeckt und einen brachialen Brecher von der Leine gelassen, der die Vereinigung des Spät-80er-NY-Hardcores mit dem Metal von ENTOMBED in 14 Akten zelebriert. Macht keinen Sinn? Tja, kompromisslose Direktheit fliesst im Jahr 2010 halt einfach nach Kiel.
HEAVEN SHALL BURN-Invictus
Eigentlich klingen ja alle Alben von HSB gleich: Brutaler Stumpfmetal mit gedoppeltem Gebrüll, unterlegt mit durchgehender Doublebass. Bei Invictus erlauben sich die Jungs ausnahmsweise einmal melodische Momente, die geschickt platziert werden, um wochenlange Ohrwürmer zu schaffen. Hat mir jedenfalls im Wechselspiel mit Hansa-Pils die Freibadaufenthalte im Seedambad versüsst.
Ansonsten ging das Jahr wieder einmal im Flug vorbei und war mit viel Arbeit und (leider) wenig Erholung gespickt. Löbliche Ausnahmen waren jedenfalls der Heidelberg/Karlsruhe/SMOKE BLOW-Trip, der Friedrichshafen-Beer-Drinking-Trip zum Nazivampir Jochen und der Berlintrip.
Ansonsten sehe ich dem kommenden Jahr erwartungsvoll entgegen. Mit neuem Job am Stizzle ist jedenfalls schon mal der Grundstein gelegt. Oi! Oi!