Freitag, 6. Dezember 2013

xxxAUF AUGENHÖHExxx

Yo,

endlich stand mal wieder ein Spiel der Sportgemeinde gegen einen Gegner an, der sich definitiv auf Augenhöhe befindet: Der SV Sandhausen. Endlich kein übermächtiger Gegner wie Hanoi 96, Makkabi Tel Aviv oder Berlin. Nein, endlich ein faires Kräftemessen auf dem Rasen. Herrlich. Und das wollten sich die Anhänger auch nicht entgehen lassen und so strömten rekordverdächtige 18.200 Schaulustige in den Stadtwald. Ab dafür!

Nix los im weiten Rund...
Keine Menschenseele wird mich heute zum Spiel begleiten. Entweder fehlt die Lust bei meinen üblichen Mitstreitern oder die Arbeit bzw. BLACK SABBATH sorgen dafür, dass ich mich alleine auf den Weg in den Stadtwald machen muss. Nun ja, so kann ich ausnahmsweise mal in aller Seelenruhe fertig machen und für einen ausgedehnten Imbiss bleibt auch noch Zeit. Ist ja auch mal was. Um 19 Uhr mache ich mich dann doch mal auf die Socken und am Hauptbahnhof fällt sofort auf, dass heute nicht viele Fussballbegeisterte den Weg ins Stadion finden werden. Das Innere des Bahnhofs ist schon fast verwaist, nur hier und da sieht man ein paar Eintrachtler zwischen den Reisenden umherwuseln. Somit entfällt dann auch das übliche Gedränge in der Tram und am Oberforsthaus aus und selbst am Stadion beträgt die Wartezeit an der Einlasskontrolle keine 30 Sekunden. Dürfte wohl neuer Rekord sein. Das hat allerdings auch zur Folge, dass ich gnadenlos zu früh im Block bin und geschlagene 20 Minuten auf dem Anpfiff warten darf. Naja, Leute gucken ist ja auch immer interessant. Besonders der dezent beleibte Herr, der es vorzieht, den Abend Oberkörperfrei zu zelebrieren, hat es mir dabei besonders angetan.

Kreuzfahrer
Auf dem Rasen beginnt die Eintracht mit einer offensiven Ausrichtung (Joselu und Kadlec) und versucht, das Spiel mit zirkulierenden Bällen zu dominieren. Dabei kommt es nach gut zehn Minuten zur ersten Großchance für die SGE, als der Sandhausenkeeper einen Rückpass nicht weghauen kann und Joselu den gewonnenen Ball mit einem Lupfer über den Torwart knapp am Tor vorbeisetzt. Die Gäste aus Sandhausen sind davon wenig beeindruckt und konzentrieren sich aufs kontern. Dabei agiert die Frankfurter Hintermansnchaft nicht immer glücklich, vor allem als in der 18. Minute Manuel Stiefler frei vor Trapp auftaucht. Doch anstatt die "Hundertprozentige" im Kasten zu versenken, stolpert der Spieler lieber über seine eigenen Füße und liefert somit die erste Slapstickaktion des Abends. Unvermögen wird im Fussball ja gerne zügig bestraft und so erzielt die Eintracht eine Minute später das 1:0 als Kadlec den Ball auf Joselu auflegt, der dann nur noch aus kurzer Distanz einschieben muss. In der Folge geht die Eintracht dann etwas vom Gas und überlässt den Gästen nun etwas das Feld, die sich in der Rolle als Kontermannschaft durchaus gefällt aber nichts erwähnenswertes fabrizieren kann.


Dafür erhöht die SGE kurz nach dem Anpfiff zur 2. Halbzeit auf 2:0. Inui wird knapp vor dem Strafraum gelegt und der Unparteiische entscheidet auf Strafstoß. Egal, muss ja auch mal sein. Den fälligen Strafraum verwandelt Joselu allen Unkenrufen im Block mit lässiger Sicherheit. Eigentlich sind solche Partien nach so einem Spielverlauf entschieden aber in Frankfurt gehen die Uhren ja bekanntlich ein wenig anders. Zunächst bringt Rode mit einem sehenswerten Eigentor (Rode will den Ball zu Trapp zurückspielen, sieht aber nicht, dass der Keeper zu weit links steht und schiebt somit das Leder an ihm vorbei ins Tor) und zwei Minuten später schafft Tüting den Ausgleich mit einem Gewaltschuß vom Strafraum aus. Die Sensation liegt förmlich in der Luft und ich bin schon wieder genervt. Muss das denn sein? Aber meine Laune hellt sich wieder zügig auf. Das liegt zum einen am umherfliegendem Suppenhuhn (True Story) im Block und am erneuten Führungstor für die magische SGE: Unglücksrabe Rode bedient Kadlec, der genau Maß nimmt und die Pille aus gut 20 Metern in die Maschen jagt. In der Folge macht Sandhausen nun auf und ermöglicht der Eintracht weitere Chancen: Zunächst trifft Inui nach einem Konter nur den Pfosten statt das leere Tor und als der Sandhausener Keeper kurz vor Ende bei einer Ecke seiner Teamkollegen mitstürmt, muss Joselu den eroberten Ball nur noch ins leere Tor einschieben. Somit ist der alte Torabstand wiederhergestellt und der Schlussstrich unter ein kurioses Spiel gezogen.

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