Montag, 11. August 2014

xxxIRGENDWIE INTERNATIONALxxx

Yo,

gestern gab es ja bekanntlich die Saisoneröffnung der Sportgemeinde Eintracht im und am Waldstadion zu bewundern und zur Feier des Tages wurde mit Inter Mailand ein renomierter Gegner für ein Trainingsspielchen präsentiert. Da das Ticket schlappe fünf (!) Euronen gekostet hat, waren wir natürlich auch mit am Start:

Drückende Schwüle hat sich wie ein undürchdringlicher Teppich über die Stadt gelegt und ich sitze nur mit einer Boxershorts bekleidet am Küchentisch. Trotzdem läuft mir eine schwitzige Brühe den Rücken hinab und es stellt sich mir wieder einmal die Frage: "Was zum Henker ziehe ich heute an, wenn ich zur Eintracht gehe"? Ich entscheide mich für ein besonders luftiges Leibchen und schon gehts auf zum Oberforsthaus, an dem Invader Ace schon auf mich wartet. Auf der Fahrt dorthin schnappe ich ein Gespräch von ein paar Heranwachsenden auf, die sich über das heutige Spiel unterhalten:
Teeny A (mit Eintrachtshorts wohlgemerkt): Ey, warum heute soviele Eintrachtfans?
Teeny B: Alter, heute ist doch Saisoneröffnung gegen Inter Mailand!
Teeny A: Krass. Aber Inter spielt doch gar nicht Bundesliga...
Teeny C: Das ist doch nur Testspiel!
Teeny A: Oh! Läuft das auch im Fernshen?
Teeny B: Ja mann...
Teeny A: Sind die dumm oder was? Wenn das Spiel umsonst im Fernseh kommt, dann geh ich doch nicht ins Stadion! Alter!
Öhm, nun ja. Mässig belustigt entseige ich der Tram an der Destination meiner Wahl, treffe einen gut gelaunten Ace am Oberforsthaus und so entspannen wir erstmal bei einem guten Tropfen. Lange hält es uns jedoch nicht an diesem Etablissement denn es zieht uns zum Stadion, das wir nach einem kurzen Tankstop an der Getränketankstelle am Gleisdreieck kurz vor 15 Uhr erreichen. Dann passiert am Eingang genau das, wovor ich mich beim am meisten Stadionbesuch fürchte: Die automatische Kartenkontrolle verweigert uns den Eintritt! Holy Fuck! Allgemeine Ratlosigkeit kommt bei unserer Truppe auf und sofort taucht eine Servicedame auf, um uns zielsicher zu einem der Ticketschalter zu begleiten. Scheinbar ist das Problem nicht unbekannt, den zu uns gesellen sich ein paar weitere Fans, die ebenfalls damit zu kämpfen haben. Am Ticketschalter wird das Problem kurz erläutert und schwuppdiwupp bekommen wir eine handvoll Blankotickets, auf denen unser Block einfach handschriftlich draufgeschrieben und abgestempelt wird. "Mmh, ist das alles? Ist das wirklich alles?" geht es mir im Kopf herum aber am Einlass gibt es keine weiteren Komplikationen mehr. Wundert mich dann doch etwas...
Blankoticket, Edding und Stempel: Fertig ist die Eintrittskarte
Belustigt entern wir unseren Block, positionieren uns wie immer an der Seite und schon geht der Reigen los. Zunächst scheint es so, als macht die Eintracht genau dort weiter wie in den letzten Testspielen: Mit Rumpelfussball. Die Gastmannschaft aus der Modestadt kombiniert dagegen recht gefällig, ohne richtig gefährlich zu werden. Trotzdem klingelt es nach gut 25 Minuten im Kasten der SGE und ich sehe schon einer herbe Schlappe entgegen. Aber ich werde wieder einmal eines besseren belehrt: Inui wuselt sich durch die generische Hälfte wie schon seit Jahren nicht mehr, steckt durch auf Piazon, der die Pille lässig am gegnerischem Keeper vorbeischiebt, dabei den Pfosten trifft aber glücklicherweise den Abpraller dann im Tor unterbringt. "Na also, geht doch"!

Beim zweiten Treffer der SGE ist der Brasilianer auch wieder beteiligt, als er einen klugen Pass in den Rücken der gegnerischen Abwehr auf Hasebe spielt, der den Ball auf Seferovic löffelt und dieser eiskalt die Führung herausknipst. Ich kann mir ein derbes Grinsen nicht verkneifen und mich beschleicht das maue Gefühl, dass wir noch desöfteren vom Spiel Piazons abhängig sein werden.
Geschlossenes Stadiondach: Das ich das noch mal erleben darf...
Kurz nach dem 2:1 schlägt es erneut im Kasten von Inter Mailand ein: Valdez köpft eine Hereingabe an die Latte und Haris Seferovic bringt das Spielgerät leicht ungelenk im Tor unter. Damit hatte nun keiner so wirklich gerechnet aber man muss auch fairerweise dazu sagen, dass sich die Italiener hier und da zurückgehalten haben. Vielleicht will man auch keine Verletzungen vor Saisonstart riskieren. Who knows!

Die zweite Spielhälfte plätschert dann etwas unaufgeregt vor sich hin und so bleibt es schlussendlich beim "verdienten" 3:1 für die Hausherren.
Posen im Regen

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