Yo,
die Gruppenphase des UEFA-Cup ist nach dem 2:1 über den Klub aus Ağdam erreicht und wenn man sich so durch die Onlinetagespresse arbeitet, dann fällt einem recht schnell der negative Tenor auf. Das Angebot hierbei reicht von "
Es lief gar nichts auf dem Rasen zusammen" bis hin zu "
Das große Zittern". Nun ja, so sehe ich es beileibe nicht aber ich habe ja auch keine Ahnung vom Fussball. Und jetzt Hände an die Knöpfe:
"
Europacup! Heute! Endlich" ist mein Gedanke, als ich aus Haus gehe, um den Toni am Grüneburgweg einzusammeln. Scheinbar denkt nicht nur meine Wenigkeit so, denn die halbe Stadt trägt Vereinsdevotialien zur Schau. Dann fällt mir auch schon der Toni entgegen und wir machen uns auf zum Hauptbahnhof, um den Bernd abzuholen, der natürlich zu spät ist. Natürlich aus dem Grunde, da er in Mainz sesshaft ist und eben jenes Jammertal bekanntlich nur sehr spärlichen Bahnanschluss hat. Naja, Strafe muss sein! So verbringen wir den lauen Sommerabend mit einer Hopfenkaltschale der Bindingbrauerei vor dem Hauptbahnhof und beobachten das bunte Treiben. Nach ein paar Minuten entdecken wir dann auch den Bernd, der einen leicht desorientierten Eindruck macht, uns dann aber rasch entdeckt. Dann gehts auch schon weiter mit der Tram Richtung Oberforsthaus. Auf dem Weg vervollständigt noch der Gahse unsere traute Reisegruppe und plötzlich macht die Meldung die Runde, dass es lediglich alkoholfreies Bier im Stadion gibt. Mir ist es recht egal, da ich am nächsten Tag wieder der Arbeit fröhnen darf/muss aber Toni wirkt etwas hektisch und schiebt folgenden Satz hinterher: "
Was, nur alkoholfreies Bier? Gibt's dann wenigstens Apfelwein?" Ähm, ja...hüstel.
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Erstmal abhängen... |
Am Oberforsthaus ist dann noch Zeit für ein paar kühle Drinks bis wir den Gang zum Stadion antreten. Hier und da sind sogar ein paar Aserbaidschanische Flaggen zu sehen und in mir kommt die Frage auf, ob tatsächlich ein paar Fans den beschwerlichen Weg nach Frankfurt angetreten haben oder ob es sich Migranten handelt. Naja, time will eventuell tell wie es so schön heißt. Der Einlass wird mit etwas Stehvermögen und Ausdauer gekonnt bewältigt und ein paar Minuten später sind wir an unseren Plätzen. Gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellt, denn die angekündigte Choreo beginnt just in diesem Moment (mehr Bilder gibt es hier:
KLICK). Schönes Ding wie immer.
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Gegentribüne |
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Ostkurve |
Dann geht der Europacup-Reigen auch schon los und die Eintracht lässt gleich zu Beginn keinen Zweifel aufkommen, wer hier heute der Herr im Hause ist. Sie macht gut Druck, lässt Ball und Gegner laufen und prompt steht es nach knapp fünf Minuten auch schon 1:0. Ach ne, war wohl Abseits. Ein paar Minuten später wird es dann besser gemacht, als Rode auf Meier flankt, der dann unbedrängt die Bude macht. Na also, geht doch. Alle sind sich sicher, dass angesichts der Dominanz noch weitere Tore für die magische SGE fallen werden aber da macht die Eintarcht sich selbst einen Strich durch die Rechnung: Zwar zirkuliert der Ball für mehrere Minuten in den eigenen Reihen aber wirklicher Zug zum Tor will dabei nicht aufkommen (der FC Bayern lässt grüßen).
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Es wurde ja schließlich dunkel... |
Nach dem Seitenwechsel sucht die Eintracht nun die Spielentscheidung aber Aigner scheitert zweimal am Schlussmann der Eurasier. Und dann steht es plötzlich dann 1:1. Der eingewechselte Reynaldo (öhm, ja...woran dieser Name wohl erinnern mag?) übertölpelt Zamprano und lässt Trapp nicht den Hauch einer Chance. Das nervt gehörig angesichts des Ballbesitzes (gefühlte 70% und mehr) und jetzt werden die Gäste zunehmend frecher und kommen durch den Schützen des Ausgleichtores noch zu einer weiteren guten Gelegenheit, die aber ungenutzt bleibt. Fast schon im Gegenzug fällt dann das erlösende 2:1, als der eingewechselte Rosenthal den Torwart der Gäste ausspielt und den Ball haargenau auf Inui chippt, der dann nur noch einnicken muss. Das wars, der Sack ist zu und dementsprechend erfolgsbesoffen ist dann auch die Fanmeute, die das Team aus vollen Kehlen abfeiert.
Nach dem Schlusspfiff setzen wir uns unverzüglich in Bewegung, um nicht in die Menschenmassen zu geraten, die den Heimweg anstrebt. Am Oberforsthaus wird dann noch schnell ein Weggetränk käuflich erworben und schon hat mich die laue Sommernacht verschluckt.
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