wie kann man nur dermaßen gerädert vom diesjährigen FULL FORCE sein. Es ist ein Jammer. Aber man getrost sagen, dass der Abrissfaktor selten so hoch war. Ok, er war noch NIE so hoch. Aber alles der Reihe nach:
Donnerstag:
Der stark dezimierte Mob (Benny Wick und Marius Machete hatten sich erst für den Freitag angekündigt) trifft sich am späten Morgen am Homburger Bahnhof, an dem Ozzi Ostborne den ersten Hit landet (wahrscheinlich unbewusst): "Schade, dass diese Jahr nur so wenige mitfahren. Das FULL FORCE ist doch total Back ToThe Roots. Musik und saufen"! Mit diesem Satz im Herzen wird die unspektakuläre Hinfahrt ins beschauliche Roitzschjora bewerkstelligt. Nach kurzer Wartezeit am Festivaleingang nimmt uns der übermächtige Orschler (auch mal gerne Tse-Tse-Fliegen-Orschler genannt) in Empfang und bringt uns zum restlichen Gesindel, welcher schon morgens um 4 (!) Uhr zum Full Force losgefahren ist. Die Meute kann man getrost als sympathisch "durchgepeitscht" bezeichnen und es wird zu den Klängen von SCOOTER, ROXETTE, DR. Alban und weiteren 90er Helden gehopst (meine Mütter würde die Bezeichnung "abhotten" gebrauchen), es kommen gefühlte 100 "Mittanzwütige" und es wird der Vorschlag gemacht, Eintritt zu verlangen.
Freitag:
Nach kurzer Regenerationsphase geht es nahtlos mit dem Musikprogramm des Vorabends weiter, so das es jedem Bravo-Hits-Puristen die Tränen in die Augen treiben würde. Dazu werden von den "Durchgepeitschten" noch weitere Kostüme präsentiert: Krokodil, Bärchen mit Schlagring sowie Kakerlake (seit gestern waren auch schon zwei Hühnerkostüme, ein Bienenmann sowie ein Wrestlingoutfitmit von der Partie).
Naja, Bands wurden auch noch angeguckt (obwohl ich irgendwie dazu nicht besonders viel Muse hatte): FIRST BLOOD machen bei mir den Anfang und ich bekomme auch genau das, was ich erwartet habe: Mosh mit durchgehender Doublebass und Röchelquickgeshoute. Trotz der nicht gespielten Hits wie "Occupation" ist das Dargebotene absolut top. Daraufhin geht's erstmal an den Bierstand, um gestärkt bei DEEZ NUTS zu erscheinen. Die Band spielt passabel und fährt mit den altbekannten Hits "I Hustle Everyday" und "Tonight We're Gonna Party" die erwartete Ernte ein. Danach betreten THE GHOST INSIDE die Bretter und spielen Musik, die mich nicht wirklich interessiert. Nach kurzer Party am Zelt geht's dann noch mal zu AGNOSTIC FRONT, die man wie immer als "nicht wirklich gut aber auch nicht wirklich schlecht" bezeichnen kann. Der Tagesabschluss wird dann wieder mit Dosenmusik der Marke "90er Hits" bestritten. Zwar diesmal mit weniger Tanzklientel aber dafür mit ebenso viel Spaß. Ach ja, Marius Machete und der übermachtige Wasi (quasi als Bennyersatz) sind glücklicherweise nachgekommen. Dafür Daumen hoch.
Samstag:
Ab hier nimmt dann das Unglück seinen Lauf: Das Wetter hat komplett umgeschlagen und präsentiert Wind und Regen. Ja danke aber nein danke! Dadurch sind dann etliche Bands, die ich sehen wollte sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Lediglich zu den US BOMBS (gähn), DIE KASSIERER (Kreisch) und BLOOD FOR BLOOD (Top) kann ich mich aufraffen. Dann doch wieder lieber im Partyzelt rocken.
Sonntag:
Das war der Tag, an dem definitiv nix ging. Naja, stimmt so nun auch wieder nicht. Dadurch, dass das Wetter absolut unmöglich ist (Sturm galore) hängt man halt geschlossen im Partyzelt ab. Glücklicherweise entwickeln sich dann doch feinste Wortspielkreationen auf der Basis von Liedtexten.
Nachdem das Wetter sich nicht wirklich bessern will, werden beschleunigter die Zelte abgebrochen und mit YOUR DEMISE die einzige Band des Tages angeschaut/-hört. War auf jeden Fall lohnend.
Fazit:
TOPstimmung, TOPleute aber SCHEIßwetter. Nächstes Jahr gerne wieder...
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