Donnerstag, 25. Juni 2015

xxxSEE YOU ON THE OTHER SIDExxx

Yo,

vor geraumer Zeit spielten die mächtigen ORCHID auf dem alten Kontinent, um ihre neue Platte Sign Of The Witch zu promoten. Zu unserem Glück machten die Amis auch Halt in good old Frankfurt, besser gesagt in Das Bett.

Unter der Woche auf Konzerte zu gehen, ist ja immer so eine Sache. Wenn man Pech hat, beginnt die Show ultraspät und man kann den Gig nicht so wirklich geniessen, da man am nächsten Tag ja wieder auf die Arbeit muss und man stets auf die Uhr schielt. Egal, wenn die Doomer ORCHID am Start sind, dann kann man auch mal eine Ausnahme machen, worre?! In standesgemäßer Begleitung besteigen wir also die U-Bahn in Richtung Industriehof, um von dort aus den Bus zu nehmen, der uns in einer halbstündigen Irrfahrt zur Location kutschiert. Eigentlich hätten wir auch die Tram vom Hauptbahnhof aus in Anspruch nehmen können aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Am Venue macht sich schlagartig Durst bei uns bemerkbar und wir betreten total naiv den Laden und werden vom sandalentragenden Veranstalter nonchalant rausgeschmissen: "Nur weil die Tür offen ist, heisst es noch lange nicht, dass die Theke geöffnet ist"! Ist ja gut Opa, wir haben es ja verstanden. So irren wir eine gute halbe Stunde durch die Gegend, ohne eine Tanke, Trinkhalle oder eine ähnliche Hilfseinrichtung zu finden. Grundgütiger, wie im Mittelalter hier. So bleibt uns halt nichts anderes übrig, die verbleibenden zehn Minuten mit trockenen Kehlen totzuschlagen.

Pünktlichst um 20 Uhr gibt der freundliche Herr mit den Sandalen die heiligen Hallen für den Pöbel frei und wir können uns endlich an der Theke laben. Da sich das Wetter von seiner sonnigen Seite zeigt, zieht es uns wieder nach draussen und wir frönen einer meiner Lieblingsbeschäftigung: Leute beobachten. Immer wieder herrlich! Eine gute halbe Stunde später eröffnen die Lokalmatadoren namens DAMAGE den heutigen Abend mit solide gezockten Rock'n'Roll, der sich ungeniert bei den Genregrößen wie den HELLACOPTERS, AC/DC und MOTÖRHEAD bedient. Die Bühnenshow ist dann auch entsprechend choreographiert aber so wirklich der Renner ist das Gebotene dann auch wieder nicht. Solide halt!
DAMAGE
Nach kurzer Umbaupause betreten dann ORCHID die Bretter und zeigen sogleich, wer der unbestrittene Anwärter auf den Thron von BLACK SABBATH ist. Nicht nur vom Sound sondern auch vom Stageacting des Sängers ist man dem Vorbild so nahe, dass wahrscheinlich kein Frauenhaar  mehr dazwischenpasst.
ORCHID
Während des 75minütigen Set doomt sich die Band mit spürbarer Spielfreude durch die gesamte Schaffensphase inklusive der noch nicht erschienenen Langrille Sign Of The Witch und zieht damit so ziemlich jeden im Publikum in ihren Bann. Mit "He Who Walks Alone" wird das offizielle Set beendet aber ORCHID werden nach kurzen Zugabegefordere wieder auf die Bretter zitiert und setzen mit "Wizards Of War" und dem Überhit "Black Funeral" dem heutigen Abend die gebührende Krone auf...
Ist das jetzt Ozzy oder..

Dienstag, 16. Juni 2015

xxxLEINEN LOSxxx

Yo,

der Sommer strahlt mit voller Pracht vom Firmament und die Leute treibt es es in Scharen aus ihren Häusern. In Frankfurt zieht es den Bürger in der Regel an den Main, um dort etwas Sonne zu tanken. Wem es dabei nach einer Erfrischung gelüstet, der hat dabei diverse Möglichkeiten, ein passendes Etablissement zu finden. Eine davon ist das "Kneipenschiff" MS Wodan, welches am Eisernen Steg (Sachsenhäuser Seite wohlgemerkt) vor Anker gegangen ist.

Möchte man die MS Wodan betreten, so muss man dies stilecht über eine Planke tun. Hat man diese erste Hürde gemeistert, fällt einem das rustikale Ambiente auf, welches man getrost als Vintage bezeichnen kann: Ein bisschen Rost hier, ein paar Spinnenweben dort und fertig ist das Wohlfühlambiente. Betritt der geneigte Gast das Deck, so kann er an einer der zahlreichen Bierzeltgarnituren Platz nehmen und einen Blick auf die reichhaltige Karte werfen. Hier fällt auf, dass die Getränke- sowie Speiseauswahl wirklich enorm ist und preislich nicht zu große Löcher in den Geldbeutel gerissen werden.
Daueranlegestelle...
Die Bestellung wird vom Kellner mit Frankfurter Freundlichkeit aufgenommen und blitzschnell steht die Order schon auf dem Tisch. In diesem Fall waren es zwei Sauergespritze (0,5l) sowie ein kleines Wasser ohne Gas. Mit dem Getränk nach Wahl kann man nun die grandiose Sicht auf den Main sowie die Skyline geniessen und alle Fünfe gerade sein lassen. Herrlich! Wem das allerdings mit der Zeit zu öde wird, der kann eines der hauseigenen Tretboote mieten und den Fluss befahren. Muss man aber nicht...

Bewertung:
Lage: Wie eingangs schon erwähnt liegt die MS Wodan direkt am Eisernen Steg an der Sachsenhäuser Seite und ist daher für die zahlreichen Spaziergänger ideal, um dort einzukehren. Falls man dort spontan vorbeikommen möchte, so muss man ein paar Minuten Fussmarsch einplanen. Die nächsten U-Bahnstationen sind hierbei "Willy Brandt-Platz" und "Schweizer Platz" (jeweils circa 10 Minuten entfernt). Daher 4 von 5 Sternen.
Bedienung: Etwas rauh-herber Charme wie es auf der Sachsenhäuser Seite halt nicht unüblich ist. Ansonsten flott bei der Sache und stets aufmerksam. 4 von 5 Sternen.
Interieur: Yoah, hat schon bessere Zeiten gesehen aber das macht auch wiederum den Charme der MS Wodan aus. Allerdings könnte man mal wieder den zahlreichen Spinnweben zu Leibe rücken. 3,5 von 5 Sternen.
Preise: Irgendwo im unteren Frankfurter Durchschnitt, so dass man auch nach zahlreichen Getränken nicht arm wird. 4 von 5 Sternen.
Publikum: Hier findet sich so ziemlich alles, was in Frankfurt kreucht und fleucht: Studenten, Hipster, Touris und abgehalfterte Gestalten. Die Mischung ist angenehm. 5 von 5 Sternen.
Extrastern: Ach, den gibt es für die geschmeidige Aussicht. Besser gehts nicht...